Miteinander leben mit Rechten und Pflichten

Saarlouis · Vier Monate lang kamen 25 Frauen aus sieben Herkunftsländern regelmäßig im Saarland zusammen, um insbesondere Fragen des Alltags zu besprechen. Anlass war das Seminar „Integration ist uns wichtig“.

 Die Teilnehmer erhielten beim Abschlussfest im Vereinshaus Fraulautern ihre Zertifikate. Foto: Carolin Merkel

Die Teilnehmer erhielten beim Abschlussfest im Vereinshaus Fraulautern ihre Zertifikate. Foto: Carolin Merkel

Foto: Carolin Merkel

"Am Anfang habe ich mich gefragt, was soll ich da eigentlich. Doch dann waren viele der Themen doch sehr interessant. Vor allem habe ich erfahren, wie viele Menschen bereit sind, uns Ausländern zu helfen", sagt Florangel Lenhof, die vor 14 Jahren aus Venezuela nach Deutschland gekommen ist. Sie wurde durch eine E-Mail auf das Seminar "Integration ist uns wichtig", das in Zusammenarbeit mit dem Landkreis und der Stadt Saarlouis sowie dem Deutschen Frauenring, dem Caritas Verband Saar-Hochwald und der Landesarbeitsgemeinschaft Pro Ehrenamt, durchgeführt wurde, aufmerksam.

Vier Monate lang trafen sich 25 Frauen aus sieben Herkunftsländern, um vor allem Fragen des Alltags zu besprechen.

Nachdem das Seminar bereits im Stadtverband Saarbrücken und im Kreis Neunkirchen Erfolge gezeigt hat, war seit September der Landkreis Saarlouis Gastgeber. "Vor allem habe ich erfahren, wo überall es Hilfen gibt. Aber es ist auch klar, dass wir neben unseren Rechten die Pflichten als Ausländer nicht vergessen dürfen", sagt Lenhof.

Die könnten, wenn es nach dem Vorsitzenden der LAG Pro Ehrenamt, Hans Joachim Müller geht, auch im Bereich des Ehrenamtes liegen. "Ich interessiere mich vor allem für die Arbeit im Bereich Spracherwerb bei der Caritas, hier könnte ich mir vorstellen, mitzuhelfen", erzählt Aleksandra Galas, die vor acht Jahren aus Polen ins Saarland kam. "Ich habe zwei kleine Kinder, die sollen von Anfang an die Sprache gut lernen", betont sie.

Sprachbarrieren abbauen, damit Sicherheit und Selbstvertrauen bei den Frauen erzeugen, das, betont Müller, ist nur ein Aspekt, den das Seminar verfolgt. Bei Lenhof und Galas hat es bereits Früchte getragen, die beiden Frauen greifen bei der Abschlussveranstaltung vor großem Publikum zum Mikrofon und erzählen von ihren Eindrücken. "Ja sicher hat uns das Seminar auch selbstbewusster gemacht", sagt Lenhof.

Neben den zahlreichen Informationen über Kindergarten, Schule, Sozialsystem, Berufstätigkeit stand auch ein Besuch beim saarländischen Landtag auf dem Programm.

"Ich lebe allein, mein Mann ist vor sechs Jahren gestorben. Für mich war das Seminar auch ein guter Treffpunkt, um mich mit anderen Frauen auszutauschen und Kontakte zu knüpfen", erzählt Emine Bolici, die aus dem Kosovo stammt. "Ich fand die Mischung schön, auf der einen Seite habe ich netten Menschen kennengelernt, auf der anderen Seite waren die Dinge, die wir erfahren haben sehr interessant", erzählt die russischstämmige Leni Schmidt.

Für alle Frauen, aber auch die Referenten gab es aus den Händen von Landrat Patrik Lauer, Oberbürgermeister Roland Henz sowie Staatssekretärin Gaby Schäfer neben dem Zertifikat außerdem noch ein Kochbuch der internationalen Kochgruppe aus Ottweiler.

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