Wochenlange Trockenheit bedroht Ernte

Wegen der geringen Niederschläge im Saarland in den vergangenen Wochen verkümmert die Aussaat. Auch Amphibien macht die Trockenheit zu schaffen.

Saarbrücken. Immer mehr Tiere und Pflanzen leiden unter der lang anhaltenden Trockenheit, die seit Wochen im Saarland herrscht. Wenn es nicht in den nächsten zwei Wochen ergiebig regnen sollte, steht sogar die Ernte vieler saarländischer Bauern auf dem Spiel, befürchtet der Bauernverband. "Wir brauchen dringend Regen im Saarland", erklärt Alexander Welsch, Referent des Bauernverbandes im Saarland. Er berichtet von einer besorgniserregenden Entwicklung. "Das Getreide entwickelt sich nicht so wie es sollte." An manchen Stellen sei das im Frühjahr ausgesäte Sommergetreide noch gar nicht gekeimt. Das bereits im Spätherbst ausgesäte Wintergetreide zeige schon deutliche Spuren von "Trockenstress".

Dem Raps fehlt die Kraft

Auch der Raps verkümmere, so Welsch. Die Pflanze habe 2014 zwei bis vier Wochen zu früh geblüht und jetzt fehle ihr in der Trockenheit die Kraft ihre Frucht auszubilden. "Nur kleine und wenige Schoten mit wenig Körnern" würden wohl zu ernten sein. "Nur wenn es in den nächsten sieben bis 14 Tagen noch kräftig Regen gebe, dann "haben wir eine Chance", sagt Welsch.

Für Säugetiere ist die momentane Witterung noch unproblematisch. "Im Wald geht es noch", sagt Landesjägermeister Daniel Hoffmann unf verweist auf die "hohe Wasserhaltekraft" des Forstes. Doch dass Feld und Flur sehr trocken seien und auch Waldtümpel inzwischen austrockneten, sei "sehr schlecht für alle Amphibien", so Hoffmann.

Monika Lambert-Debong, Geschäftsführerin des Verbands der Gartenbauvereine von Saarland und Rheinland-Pfalz, verweist auf die inzwischen ganz fest gewordene Erde. Wer im Gemüse- oder Staudengarten arbeite, komme gar nicht um das Wässern herum. Sie rät, den Boden durchdringend zu wässern und anschließend die Erde zu hacken, um die Verdunstung des neuen Wassers zu verhindern.

Thomas Ruppert, Meteorologe vom Deutschen Wetterdienst, sieht auch für das Oster-Wochenende keine Trendwende beim Wetter. Bei 15 bis 17 Grad am Tage erwartet er einen bewölkten Oster-Himmel und nur einige vereinzelte schwache Schauer.

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