Wie Fahrer und Auto sich verstehen

Saarbrücken · Modernste Forschung, die entsprechend durch Steuermittel angeschoben wird, hat gestern die Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes präsentiert. Die Landesregierung spendete dafür Lob und Anerkennung.

 Gedankenübertragung: Professor Strauss (r.) erklärt Staatskanzleichef Lennartz (CDU, 2. v. r.), das Forschungsprojekt Mindscan. Foto: Dietze

Gedankenübertragung: Professor Strauss (r.) erklärt Staatskanzleichef Lennartz (CDU, 2. v. r.), das Forschungsprojekt Mindscan. Foto: Dietze

Foto: Dietze

An der Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes (HTW) hat es gestern Abend skurrile Szenen zu bestaunen gegeben, die allerdings ganz im Dienst der Wissenschaft standen. Zwei junge Doktoranden mit außerirdisch anmutenden Kopfbedeckungen, ein Fahrsimulator sowie ein technisch hochkomplex ausgestattetes Auto bildeten den Mittelpunkt der gut besuchten Veranstaltung.

Es galt, eingeworbene Drittmittel in Höhe von insgesamt 1,16 Millionen Euro zu feiern. Professor Daniel Strauss und Professor Horst Wieker konnten sich in der Sonderausschreibung "Forschung an Fachhochschulen" des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) aus dem Jahr 2013 mit ihren Forschungsprojekten gegen zahlreiche Konkurrenten durchsetzen. Bundesweit wurden nur 15 von über 130 Anträgen positiv beschieden. Die Drittmittel des BMBF dienten der Investition in neue Forschungsgeräte, welche nun gestern an der HTW erstmalig vor größerem Publikum vorgeführt wurden. Die prämierten Forschungsprojekte befassen sich beide mit intelligenten Maschinen der Zukunft. In seinem Forschungsprojekt "Mindscan" erforscht Strauss mit einem hochauflösenden Neuromonitor gedankliche Prozesse in virtuellen, interaktiven Umgebungen. Strauss betonte, wie wichtig ihm die Verbindung zwischen (Grundlagen-)Forschung und konkreter Anwendung sei. Seine Forschungsergebnisse kommen zum Beispiel bei der Verbesserung der Sprachkommunikation zwischen Fahrer und Auto oder der Verbesserung von Hörgeräten nach hirngerechten Kriterien zum Tragen.

Wieker forscht in seinem Projekt "Intelligent Transport System Tester (ITS-Tester)" ebenfalls sehr praxisbezogen zu Möglichkeiten der besseren Verkehrsplanung. Sein Forschungsvorhaben umfasst unter anderem den Aufbau einer ITS-Testplattform in der Kreisstadt Merzig zur intelligenteren Verkehrsleitung. In beide Forschungsprojekte sind zahlreiche Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft involviert.

Der Chef der Staatskanzlei, Jürgen Lennartz (CDU), beglückwünschte die beiden Professoren zu ihren herausragenden Erfolgen, welche eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für das gesamte Saarland besäßen.

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