"Flic-Flac-Küken" wird flügge

Saarbrücken. "Geburtsort: Saarbrücken" steht im Personalausweis von Jenny Kastein. Doch sonst weiß die Tochter von "Circus Flic Flac"-Gründer Lothar Kastein bisher nichts über die Landeshauptstadt. Seitdem sie am 5

 Jenny Kastein will vom Sport zum Zirkus wechseln. Foto: Flic Flac

Jenny Kastein will vom Sport zum Zirkus wechseln. Foto: Flic Flac



Saarbrücken. "Geburtsort: Saarbrücken" steht im Personalausweis von Jenny Kastein. Doch sonst weiß die Tochter von "Circus Flic Flac"-Gründer Lothar Kastein bisher nichts über die Landeshauptstadt. Seitdem sie am 5. September 1996 auf dem Winterberg das Licht der Welt erblickte, hat sie ihren Geburtsort nicht mehr gesehen: "Ich bin nicht mitgereist und war die ganze Schulzeit im Winterquartier in Rhedebrügge bei Borken" (NRW), sagt sie über die Gastspiele des Zirkus in den vergangenen Jahren.Doch vom 20. Dezember an verbindet die 16-Jährige mit Saarbrücken neben ihrem Geburtsort auch ihre Weltpremiere als Artistin. Im "Flic Flac X-Mas-Circus" auf dem Messegelände tritt sie erstmals vor Publikum auf. Obwohl Jenny aus einer Zirkusfamilie kommt, sei lange unklar gewesen, ob sie mal in der Manege steht, so ihre Mutter Gabi Kastein. Auch heute hätten ihre Eltern nichts dagegen, wenn sie lieber studieren oder einen normalen Beruf ergreifen wolle: "Aber sie hat einfach das Zirkus-Gen von ihrem Papa in sich und möchte es unbedingt ausprobieren."

Ihre Nummer, die Jenny beim "Flic Flac X-Mas-Circus" zeigt, basiert auf ihrer Sport-Karriere, vereint Elemente der rhythmischen Sportgymnastik mit Geräten und Tanz. Mit sieben Jahren habe sie mit diesem sehr zeitintensiven Hobby angefangen: "Ihr Leben bestand immer nur aus Schule und Sport", erinnert sich Gabi Kastein. Bis zu fünf Mal pro Woche trainierte sie. Mit Erfolg: 2011 erzielte sie bei den Deutschen Meisterschaften Bronze mit dem Handgerät Reifen, in diesem Jahr landete sie mit ihrer Gruppe auf Platz drei.

2011 fasste der Hip-Hop-Tanz-Fan schließlich den Entschluss, vom Sport in den Zirkus zu wechseln: Seit einem dreiviertel Jahr übt sie nun täglich mehrere Stunden: "Sie steht Zuhause immer auf dem Kopf", sagt ihre Mutter schmunzelnd. Das Lampenfieber steige zudem täglich.

Wenn ihre Mitschüler ihre Weihnachtsferien genießen, beginnen für die Zehntklässlerin ab Sonntag die ersten Proben in Saarbrücken. Hier wird Jenny mit ihrer Familie auch das Fest feiern. "Es ist so selten, dass wir alle zusammen sind", freut sie sich. Neben ihren Eltern kann sie dieses Jahr auch mit ihrem Bruder Tom, der die Zirkus-Gastronomie leitet, an Heiligabend Raclette essen. Ihre Cousinen Larissa und Tatjana Kastein, die in der Manegen-Welt aufgewachsen und schon bei Gastspielen im Saarland aufgetreten sind, wollen das "Flic Flac-Küken" besuchen.

Ihre Zeit in ihrer Geburtsstadt wird ausschlaggebend für ihre berufliche Zukunft sein: "Es ist für sie wichtig, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, vor Publikum zu arbeiten", sagt Gabi Kastein. Gefällt Jenny das Artistenleben, müsse sie sich spezialisieren. Da möchte sie hoch hinaus: "Mein Mann, ehemals Drahtseilläufer, trainiert schon mit ihr", sagt ihre Mutter. Ob die gebürtige Saarbrückerin professionelle Artistin wird, hänge vor allem von der Resonanz des Publikums ab. "Aber ich versuche mein Bestes", sagt Jenny.

Auf einen Blick

Der "Flic Flac X-Mas-Circus" gastiert vom 20. Dezember bis 6. Januar auf dem Messegelände in Saarbrücken. Premiere: Donnerstag, 20. Dezember, 20 Uhr. Vorstellungsbeginn täglich 16 und 20 Uhr. 24. Dezember spielfrei, 1. Januar eine Show um 20 Uhr. Tel. (07 00) 18 01 80 11, www.flicflac.de . mv

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