"Neue Qualität der Abzocke" bei mutmaßlichen Kaffeefahrt-Anbietern

Saarbrücken. Von einer "neuen Qualität der Abzocke" spricht die Verbraucherzentrale des Saarlandes angesichts eines Einladungsschreibens zu einer mutmaßlichen Kaffeefahrt, das in den vergangenen Tagen in zahlreichen saarländischen Briefkästen gelandet ist

Saarbrücken. Von einer "neuen Qualität der Abzocke" spricht die Verbraucherzentrale des Saarlandes angesichts eines Einladungsschreibens zu einer mutmaßlichen Kaffeefahrt, das in den vergangenen Tagen in zahlreichen saarländischen Briefkästen gelandet ist.Darin weist eine Firma unter dem Namen "Das aktuelle Telefonbuch 2010/11 - ihr örtliches Verzeichnis für Deutschland" darauf hin, dass "bei Nichtantritt der Fahrt wir laut Gesetzgeber dazu berechtigt sind, ihnen die Planungskosten in Rechnung zu stellen". Diese sind mit 39,50 Euro angegeben. Den Angeschriebenen sollen bei einer Übergabefeier 1500 Euro Preisgeld für ein Gewinnspiel ausgezahlt werden. "An so einem Gewinnspiel habe ich gar nicht teilgenommen", sagt Wilfried Poplawski aus Lebach, der ebenfalls eine solche Einladung erhalten hat.

Massiver Druck ausgeübt

"Hier werden Bürger massiv unter Druck gesetzt", sagt Silke Schröder von der Verbraucherzentrale Saar. "So genannte Planungskosten für eine nicht angetretene Fahrt einzufordern, ist nicht erlaubt - man hat ja vorher keine entsprechende Einverständniserklärung unterschrieben." Von dem Schreiben hat die Verbraucherschützerin schon mehrfach gehört, "weshalb es sich bei der Formulierung vermutlich nicht um ein Versehen handelt".

Die Angeschriebenen bräuchten sich aber "keine Gedanken machen". Schröder rät ihnen, das Schreiben schlicht unbeachtet zu lassen. Sollten Forderungen des mutmaßlichen Kaffeefahrt-Anbieters in Höhe von 39,50 Euro eingehen, müssen diese nicht bezahlt werden. jos

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