Mutmaßliche Betrüger locken mit GEZ-Logo zur Kaffeefahrt

Saarbrücken. "Schon GEZzahlt? Danke", heißt ein Slogan der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Sender (GEZ). Geschenkt bekommt von der Einrichtung normalerweise niemand etwas. Ein Schreiben, das zurzeit in vielen Briefkästen der Region landet, erweckt auf den ersten Blick einen anderen Eindruck: Unter dem Briefkopf "Schon BEZahlt

Saarbrücken. "Schon GEZzahlt? Danke", heißt ein Slogan der Gebühreneinzugszentrale der öffentlich-rechtlichen Sender (GEZ). Geschenkt bekommt von der Einrichtung normalerweise niemand etwas. Ein Schreiben, das zurzeit in vielen Briefkästen der Region landet, erweckt auf den ersten Blick einen anderen Eindruck: Unter dem Briefkopf "Schon BEZahlt. Danke", möchte sich eine Kundenbetreuung mit Postfach in Stedingsmühlen dafür erkenntlich zeigen, dass man die Abgaben bezahlt habe."Um Ihnen auch einmal etwas von Ihren Gebühren zurückzugeben", so der Wortlaut, habe man eine Verlosung durchgeführt. Dabei sei der Name des Adressaten als Gewinner gezogen worden. Der Brief lässt vermuten, dass dieser den ersten Preis in Höhe von 2 500 Euro gewonnen habe. Da der Kundenservice den Empfänger nicht erreicht habe, soll die Übergabe in einer Zweigstelle erfolgen. Dafür würde ein "kostenloser Abholservice" zur Verfügung stehen. Auch für das leibliche Wohl der Adressaten sei gesorgt. Und für jede weitere Person, die er mitbringe, erhalte er als "Kundenprämie" noch einen Flachbild-Fernseher inklusive einem Jahr Gebührenbefreiung.

Die Verbraucherzentrale Saarland warnt dagegen vor der Teilnahme an dieser Gewinnerfahrt. Das Schreiben setze darauf, dass die Empfänger die "GEZ" mit der "BEZ" verwechseln, erklärt Silke Schröder. Im Kleingedruckten stehe zudem, dass die Verlosung "unter allen registrierten Teilnehmern" durchgeführt werde. Ein Gewinn sei den Verbrauchern also keineswegs sicher. Zur Rückmeldung sei darüber hinaus nur eine Postfach-Adresse angegeben. Für die Beraterin alles Anzeichen dafür, dass die Empfänger auf eine Kaffeefahrt gelockt werden sollen.

Auch die "GEZ" stellt klar: "Der Absender dieses Schreibens steht in keinem Zusammenhang mit uns oder den öffentlich-rechtlichen Rundfunk-Anstalten. Wir haben Anzeige erstattet und beobachten die Sache weiter", erklärt Pressereferentin Nicole Hurst. Betroffene könnten die "GEZ" informieren oder sich an die Polizei wenden. mv

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