„Mehr Europa in Außenpolitik und Militär“

Saarbrücken · . Der FDP-Europaparlamentarier Alexander Graf Lambsdorff hat mehr Zusammenarbeit der EU-Staaten in der Außen- und Sicherheitspolitik gefordert.

In diesen Bereichen "sollten wir in Europa mehr zusammen machen", sagte der Neffe von Ex-Bundeswirtschaftsminister, Otto Graf Lambsdorff, am Dienstagabend in der Villa Lessing in Saarbrücken. Er sei froh, dass die EU in der Ukraine-Krise "einigermaßen geeint" auftrete. "In Libyen, in Mali und in Syrien - drei Krisen, die sich doch irgendwie in der weiteren Nachbarschaft Europas bewegen - hatten wir leider eine uneinige Europäische Union", so der Außenpolitiker. Dabei werde die EU von außen betrachtet doch immer besonders ernst genommen, "wenn wir geeint auftreten".

Auch im militärischen Bereich forderte er mehr Zusammenarbeit der 28 Unionsstaaten und sprach sich für eine Art europäische Armee aus. "Wir haben in Europa mehr Soldatinnen und Soldaten in Uniform als die Amerikaner", sagte Lambsdorff. Hinzu kämen die Rüstungskonzerne in einzelnen EU-Staaten. Als "absurd" bezeichnete er diese Vielzahl an Armeen und Waffenschmieden. "Das könnten wir längst gemeinsam machen", dann ließen sich "Milliarden an Steuergeldern sparen", so Lambsdorff. Allerdings gab er zu: Das Vertrauen im sicherheitspolitischen Bereich sei unter den Mitgliedsstaaten der EU "noch nicht gewachsen genug".

Alexander Graf Lambsdorff sitzt seit 2004 für die Liberalen im Europaparlament. Aktuell ist er dort stellvertretender Vorsitzender seiner Fraktion. Zudem gehört er der Delegation des EU-Parlaments für die Beziehungen zu China an. Bei der Europa-Wahl am 25. Mai tritt er als Spitzenkandidat der FDP an.

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