Linken-Kandidat Lutze kritisiert Lafontaines Wahlkampf-Abstinenz

Saarbrücken · Drei Tage nach der Bundestagswahl, bei der die Saar-Linke massiv an Stimmen eingebüßt hat, hat der Spitzenkandidat Thomas Lutze am Mittwoch auf Facebook das Verhalten des Fraktionsvorsitzenden der Linken im Saar-Landtag, Oskar Lafontaine, im Wahlkampf kritisiert. Dieser hatte sich aus dem Wahlkampf für die Linken im Saarland zurückgezogen, nachdem bei der Wiederholung der Listenaufstellung am 30.

Juni nicht die von ihm favorisierte Bundestagsabgeordnete Yvonne Ploetz, sondern Lutze auf Platz 1 gewählt worden war. Ploetz war danach nicht mehr für nachfolgende Plätze angetreten. "Wir haben richtig an Stimmen verloren. Da gibt es nicht zu beschönigen. Wenn aber Yvonne auf Platz 2 kandidiert und OL (Oskar Lafontaine, die Red.) den Wahlkampf unterstützt hätte, gäbe es jetzt zwei Bundestagsmandate", schreibt Lutze. Die Saar-Linke hatte am Sonntag zehn Prozent der Zweitstimmen erhalten, bei der Wahl 2009 waren es noch 21,2 Prozent. Der Landesvorstand hatte noch am Montag die Funktionsträger aufgerufen, nicht im "Internet aufeinander verbal einzuprügeln", sondern in den Gremien zu diskutieren.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort