"In jeder Hinsicht inakzeptabel"

Saarbrücken. Gestern ist der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) von einer zweitägigen Rumänienreise zurückgekehrt, wo er sich über Hilfsprojekte des Deutsch-Rumänischen Freundschaftskreises im Saarland (DRFK) und der THW-Landeshelfervereinigung informiert hatte

Saarbrücken. Gestern ist der saarländische Sozialminister Andreas Storm (CDU) von einer zweitägigen Rumänienreise zurückgekehrt, wo er sich über Hilfsprojekte des Deutsch-Rumänischen Freundschaftskreises im Saarland (DRFK) und der THW-Landeshelfervereinigung informiert hatte. Seit 1989 sind die beiden Organisationen in Rumänien aktiv - genauer: dort, "wo die bittere Armut in Rumänien ,ihr Zuhause' hat", wie es in einer Pressemitteilung anlässlich der Reise des Ministers heißt. "Zuhause" ist diese "bittere Armut" für Rumänen allerdings offenbar auch auf der Centerparcs-Baustelle am Bostalsee, wo rund 50 Landsleute seit Monaten keinen Lohn erhalten haben und in "menschenunwürdigen" Verhältnissen leben müssen (wir berichteten). Darauf angesprochen, sagte Minister Storm gestern der SZ: "Wenn unser Engagement für die Entwicklung in Rumänien und unsere Erwartung an die rumänische Regierung zur Verbesserung der dortigen Lebensverhältnisse glaubwürdig bleiben soll, ist es dringend geboten, dass solche Zustände wie auf der Baustelle am Bostalsee hier nicht mehr auftreten dürfen." Was den rumänischen Arbeitern am Bostalsee zugemutet worden sei, "ist in jeder Hinsicht inakzeptabel - unabhängig von der Nationalität der Betroffenen".In Rumänien hatte sich Storm in mehreren Gesprächen über die soziale Lage in dem Land sowie über Projekte zur Armutsbekämpfung informiert. "Ich stehe immer noch unter dem Eindruck der bitteren Armut und Entbehrung. Ich habe eine Schule besucht, die keine sanitäre Anlagen hatte", so Storm. Neben dem Besuch der Schule und eines Kindergartens hatte der Minister das "Haus Integra", das behinderten Kindern in Arad hilft, besucht. Der Eltern-Selbsthilfe-Verein und das Haus wurden mit Hilfe der Lebenshilfe St. Wendel aufgebaut.

Im Rahmen von Hilfsprojekten des THW und DRFK sollen seit 1989 rund 2300 Saarländer bei einem mindestens einwöchigen Hilfseinsatz im rumänischen Banat in der Region Arad-Lipova-Murestal tätig gewesen sein. Neben der direkten Nothilfe initiierten sie dort Hilfsprojekte in Kindergärten, Waisenheimen und Schulen. Foto: Dietze

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