Für jede gute Tat ein Baum

Saarbrücken · Das Deutsch-Italienische Bildungs- und Kulturinstitut in Saarbrücken hat vor vier Jahren das Projekt „Europawald der Gerechtigkeit“ gestartet. Hinter jedem Baum steht ein eigenes Teilprojekt zum Thema Integration.

Alle Menschen aus Zuwandererfamilien im Saarland besser integrieren: Dieses Ziel strebt das Deutsch-Italienische Bildungs- und Kulturinstitut (DIBK) auch mit dem vor vier Jahren gestarteten Projekt "Europawald der Gerechtigkeit" an. Die damalige Umweltministerin Simone Peter (Grüne) genehmigte zwei Waldflächen mit insgesamt einem Hektar im Staatswald in Eppelborn. Hinter jedem eingepflanzten Baum im Europawald steht ein eigenes Projekt, sagt der Ideengeber des Projektes und DIBK-Präsident Giacomo Santalucia. Sobald ein solches Projekt gestartet sei, werde ein Baum gepflanzt. "Derjenige, der einen Baum pflanzt, betreut das Projekt und stellt Geld zur Verfügung", so Santalucia. Weitere Geldgeber seien die Sparkassen, Saartoto und Privatleute. Bislang sind laut DIBK 250 Bäume im Saarland sowie 1850 Bäume in ganz Europa gepflanzt worden. Weitere 350 Projekte aus der Region sind demnächst geplant.

Den Anfang machte 2009 der Hospizwald, ein gemeinsames Projekt von DIBK, Kinderhospizdienst Saar und Saarforst (wir berichteten). Die Idee: Als Zeichen des Zusammenhalts pflanzen Familien gemeinsam mit ihren schwerkranken Kindern einen Baum. Zudem pflanzen Eltern und Angehörige verstorbener Kinder einen Erinnerungsbaum, der ihnen Trost spenden soll.

Ein Baum im Europawald steht beispielsweise auch für das Projekt "Wir bauen das Saarland in Afrika", das das DIBK zurzeit zusammen mit einem St. Ingberter Architekten umsetzt. Auf einer Fläche von 100 Quadratkilometern soll in Iringa, einer Stadt in Tansania, eine neue Siedlung entstehen. "Ein Weizenfeld kann zum Beispiel Tholey heißen", berichtet Santalucia. Es sei bereits eine Kirche dort gebaut worden. Das Geld für den Bau sammelten Geschäftsleute aus dem Saarland.

Der Europawald soll am Ende aus 22 000 Bäumen bestehen. Etwa so viele Italiener leben im Saarland noch ohne einen deutschen Pass. "Mit dem Projekt wollten wir ursprünglich ein Zeichen gegen die Schließung des italienischen Konsulats 2009 in Saarbrücken setzen", erklärt Santalucia.

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