„Euro-kritisch, aber nicht Euro-feindlich“

Völklingen · Die Vorteile von Europa liegen für Ulrike Müller auf der Hand: „Der Friede in Europa und die Reisefreizügigkeit werden heute oft als selbstverständlich angesehen, aber das sind sie nicht“, sagt die Spitzenkandidatin der Freien Wähler (FW) für die Europa-Wahl am 25. Mai bei ihrer Wahlkampf-Visite im Weltkulturerbe Völklinger Hütte gestern Nachmittag.

Doch es gebe auch eine andere Seite: "Die EU wirkt sich auf den Alltag eines jeden Bürgers aus: 80 Prozent unserer Gesetze beruhen auf Richtlinien, die in Brüssel festgesetzt wurden." Darum sei es wichtig, dort politisch aktiv zu sein.

Die 51-Jährige hofft auf drei Prozent der Stimmen - damit wäre der Einzug für drei Freie Wähler ins Europaparlament gesichert. Dort wollten sich die FW-Abgeordneten dann der Fraktion Allianz der Liberalen und Demokraten für Europa (ALDE) anschließen, der auch die FDP angehört.

Hauptziel der Partei sei ein Europa der Regionen mit mehr Transparenz und Bürgerbeteiligung. "Etwa bei Freihandelsabkommen und EU-Erweiterungen müssen die Bürger beteiligt werden", sagt Müller, die seit 2008 im bayerischen Landtag sitzt.

Scharf grenzt sie ihre Partei von der Alternative für Deutschland (AfD) ab: "Wir sind Euro-kritisch, aber nicht Euro-feindlich", sagte Müller. So seien die Freien Wähler für den Erhalt des Euros. Doch lehne man den Euro-Rettungsschirm ESM sowie eine Vergemeinschaftung der Schulden ab. Auch die EU-Bürokratie gehöre entschlackt, die Kommission von 28 auf zehn Kommissare reduziert. Geld ließe sich sparen, wenn Brüssel der einzige Ort des Parlaments sei - ohne Pendelei nach Straßburg.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort