Er rettete einer Frau womöglich das Leben

Saarbrücken. Mit einer Stichverletzung im Oberarm bezahlte Michael Weber für sein beherztes Dazwischengehen, das einer 21-jährigen Frau aus Dillingen womöglich das Leben rettete. Vor ein paar Wochen parkt Weber kurz vor Mitternacht sein Auto vor seinem Haus. Auf den wenigen Schritten bis zu seiner Haustüre bemerkt er im Dunkeln ein Paar, das die Straße entlang geht

Saarbrücken. Mit einer Stichverletzung im Oberarm bezahlte Michael Weber für sein beherztes Dazwischengehen, das einer 21-jährigen Frau aus Dillingen womöglich das Leben rettete. Vor ein paar Wochen parkt Weber kurz vor Mitternacht sein Auto vor seinem Haus. Auf den wenigen Schritten bis zu seiner Haustüre bemerkt er im Dunkeln ein Paar, das die Straße entlang geht. Kaum hat er seine Haustüre hinter sich geschlossen, hört er Hilfeschreie und jemand hämmert gegen seine Haustür. Als er die Tür öffnet, springt ihm eine blutüberströmte Frau entgegen und rennt am ihm vorbei in sein Haus. Hinter ihr steht ein Mann, der Weber sofort in den Oberarm sticht und der Frau ins Haus folgen will. Weber ringt den Mann vor der Tür nieder und hält ihn fest. Da jedoch inzwischen die Haustür zugeschlagen ist und er kein Handy bei sich hat, bleibt dem 50-Jährigen nichts anderes übrig, als den Messerstecher loszulassen. Als er wieder in sein Haus tritt, findet er in seiner Küche eine stark blutende Frau, die gerade über sein Handy die Polizei informiert, aber gar nicht richtig beschreiben kann, wo sie sich genau befindet. Weber ruft selbst die Polizei an, die wenige Minuten später mit Beamten vor Ort erscheint. Die 21-Jährige Frau muss wegen der Verletzungen - sie hat sieben Messerstiche erhalten - zehn Tage lang stationär im Krankenhaus behandelt werden. Weber selbst hatte Glück im Unglück. Er muss nur ambulant behandelt werden - und die Wunde verheilt gut, doch Jacke und Hemd sind zerstochen und voller Blut.Später fragt sich Michael Weber öfters, was geschehen wäre, wenn ihn das Messer zehn oder 20 Zentimeter höher getroffen hätte. Doch er bereut seine beherzte Tat nicht. "Das Leben ist kein Ponyhof", sagt Weber, der jederzeit erneut so handeln würde. Noch heute hat er regelmäßig Kontakt zu der Frau, der er mit seinem Eingreifen womöglich das Leben gerettet hat.

Privat und beruflich wünscht sich Michael Weber, dass es 2013 besser laufen wird. Der 50-Jährige ist Vater dreier Kinder, in zweiter Ehe geschieden und würde seinen fünf Jahre alten Sohn gerne öfter besuchen. Auch würde sich der gelernte Kfz-Mechaniker freuen, wenn es 2013 wieder beruflich aufwärts ginge. Er ist zurzeit arbeitslos und wäre für jede Unterstützung, eine neue Arbeit zu finden, dankbar. adr

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Foto: M. Brandt

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