„Bundesweit einmalig und vorbildlich“

Nonnweiler · Ob Förderung von Biotop-Holz oder Schutzgebiete im Wald: Der Saarforst setzt auf naturnahe Waldwirtschaft. Dafür hat der Naturschutzbund Deutschland den Landesbetrieb ausgezeichnet. Gleichzeitig wurde Werbung für den Nationalpark gemacht.

Rund zehn Prozent des Staatswaldes im Saarland sind geschützt und werden nicht mehr bewirtschaftet. Damit ist das Saarland das einzige Bundesland, das dieses Ziel der bundesweiten so genannten Biodiversitätsstrategie schon erreicht hat, die die Artenvielfalt fördern will. Wegen dieser naturnahen Waldbewirtschaftung hat der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) den Saarforst-Landesbetrieb am Dienstag in der Europäischen Akademie in Otzenhausen ausgezeichnet. Nabu-Präsident Olaf Tschimpke überreichte eine entsprechende Urkunde an die saarländische Umweltministerin Anke Rehlinger (SPD). Tschimpke sagte: "Das Selbstverständnis, mit dem Saarforst den Wald bewirtschaftet, ist bundesweit für einen Staatsforstbetrieb einmalig und absolut vorbildlich."

Nicht nur, dass sich im Saarland zehn Prozent des Staatswaldes ohne forstliche Eingriffe wieder zu Urwäldern entwickeln dürfen. Auch im Wirtschaftswald bleiben alte und tote Bäume vermehrt stehen. Dieses Biotop-Holz ist überlebenswichtig für viele Pflanzen und Tierarten. So leben zum Beispiel 800 Käferarten von abgestorbenem Eichenholz. Im Anschluss an die Auszeichnung warben Tschimpke, Rehlinger und die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) für den länderübergreifenden Nationalpark Hochwald-Idarwald. Tschimpke sicherte die Unterstützung des Nabu-Bundesverbandes zu. Der Nationalpark diene dem Naturschutz und der Erholung. Er fördere, wenn es gut gemacht werde, den Tourismus, so Tschimpke.

"Wir haben doch Natur", bekomme sie immer wieder zu hören, sagte Ulrike Höfken. Das stimme so nicht. Die angestrebte Arten- und Lebensraumvielfalt könne nicht in einem Wald unter Nutzung entstehen. Höfken: "Wir brauchen das Naturkapital."

Der Nationalpark biete die Chance, den Menschen zu zeigen, dass man durch Naturschutz auch einen Mehrwert generiere, betonte ihre saarländische Amtskollegin Anke Rehlinger. Letztlich sei dies auch eine Investition in die Entwicklung des ländlichen Raumes.

Unterdessen sind auf saarländischer und rheinland-pfälzischer Seite die Beratungen in den betroffenen Kommunalparlamenten angelaufen. So hat sich der Stadtrat Birkenfeld für den Park ausgesprochen, der Nohfelder Rat tagt am Donnerstag.

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