Bankräuber sprengen Geld-Automaten

Rehlingen-Siersburg · Sie kamen, sprengten den Geld-Automaten und flohen: Unbekannte sind gestern früh in die Sparkasse in Gerlfangen eingebrochen – auf eine Art, die im Saarland einzigartig ist.

 Bild der Zerstörung: Die Polizei sichert Spuren der Räuber. Mit welchem Mittel der Geld-Automat gesprengt wurde, ist noch unklar. Foto: rup

Bild der Zerstörung: Die Polizei sichert Spuren der Räuber. Mit welchem Mittel der Geld-Automat gesprengt wurde, ist noch unklar. Foto: rup

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Bankraub in Wildwest-Manier: Um an die Scheine in einem Geldautomaten zu kommen, haben ihn bislang unbekannte Täter gestern früh in Gerlfangen, einem Ortsteil von Rehlingen-Siersburg, kurzerhand in die Luft gejagt. Ein Knall riss gegen 3.40 Uhr Anlieger im Umfeld der Kreissparkassen-Filiale aus dem Schlaf. Zeugen sollen laut Polizei zwei Personen gesehen haben, die in einem dunklen Auto mit Saarlouiser Kennzeichen davonfuhren.

In der Filiale sah es danach aus, als wäre eine Fliegerbombe eingeschlagen. Der Eingangsbereich war aus der Wand herausgesprengt. Der komplette Vorgartenbereich war mit Trümmerteilen übersät. Der Geldautomat war völlig zerfetzt. Dessen Inhalt, sprich das Geld, fehlte. Wie hoch die Beute der Bankräuber war, sei bislang noch unbekannt, so die Polizei. Zudem entstand ein immenser Schaden in der Filale.

Wie die Bankräuber den Geldautomaten in die Luft gejagt hatten, ob mit Sprengstoff oder Gas, steht derzeit ebenfalls noch nicht fest. Die Polizei verwies auf die noch laufenden Ermittlungen. Sprengstoff-Experten der Kriminalpolizei sicherten stundenlang noch zahlreiche Spuren. Sowohl Beamte des Dezernats für Eigentumsdelikte, also des früheren Landeskriminalamts, als auch des Bundeskriminalamts waren in Gerlfangen im Einsatz.

Unmittelbar nach der Explosion waren auch Kräfte des Löschbezirks Gerlfangen der Feuerwehr Rehlingen-Siersburg zur Kreissparkasse geeilt. Sie sicherten die Gefahrenstelle ab und leuchteten das Umfeld für die nachrückenden Kräfte von Schutzpolizei und Kripo aus. Personen kamen bei der Explosion nicht zu Schaden.

Einzigartiger Fall

Wie eine Rückfrage der SZ bei der Kripo ergab, ist bislang im Saarland noch nie ein Geldautomat mit derartiger Brachial-Gewalt aufgebrochen worden. Allerdings wurden bei ähnlichen Delikten in der Vergangenheit Automaten und Tresore schon mit leistungsstarken Fahrzeugen und Seilwinden aus ihren Verankerungen gerissen, hieß es.

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