Umbruch beim deutschen Meister

Saarbrücken · Das vergangene Jahr war für die Junior Canes mit dem Gewinn der deutschen Meisterschaft das bisher erfolgreichste. Jetzt, vorm Saisonstart in Wiesbaden, sind die Erwartungen des Football-Bundesligisten aber niedriger.

 Bereit für die Saison: Die Junior Canes haben sich akribisch auf diese Bundesliga-Spielzeit vorbereitet. Foto: Ruppenthal

Bereit für die Saison: Die Junior Canes haben sich akribisch auf diese Bundesliga-Spielzeit vorbereitet. Foto: Ruppenthal

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Nichts ist so schwer, wie einen Titel zu verteidigen. Für die U19-Footballer der Saarland Hurricanes, die vergangenes Jahr eine perfekte Saison hingelegt und jedes Spiel für sich entschieden haben, könnte die Latte diese Spielzeit nicht höher liegen. Doch da die Mannschaft, die die deutsche Meisterschaft gewonnen hat, nicht mehr dieselbe ist, bremst Junior-Canes-Cheftrainer Martin Mick die hohe Erwartungshaltung - schon vor dem Start in die neue Bundesliga-Saison an diesem Samstag um 16 Uhr bei den Wiesbaden Phantoms.

"Wir haben einen großen, aber vor allem jungen Kader", sagt Mick, "sie können die Herausforderung noch nicht einschätzen". Denn neben Quarterback Alexander Haupert sind auch andere Leistungsträger aus der vergangenen, bislang erfolgreichsten Saison der Junior Canes in die Bundesliga-Mannschaft der Herren gerückt. "Wir spielen mit dem gleichen Willen und demselben Motto", sagt Mick, "nur ist es ein neues Team". Zeit ist der entscheidende Faktor. Zeit, um sich einzuspielen. "Auch Alexander Haupert hat für die Leistung der letzten Saison drei Jahre gebraucht", sagt Mick, "die Meisterschaft war nur die logische Konsequenz".

Nach dem großen Erfolg nun die nächste Konsequenz: der Umbruch in der Mannschaft. Da zwar nicht alle, aber eben viele Leistungsträger entwachsen sind. "Wir haben gut trainiert und hart an uns gearbeitet, aber jedes Team braucht Minimum ein Jahr", sagt Mick. Um zusammenzuwachsen. "Diese Chance sollte man ihnen auch geben." Ganz gleich, wie hoch ihre eigenen Erwartungen auch sind. "Es ist schön, dass sie sich selbst so hohe Ziele setzen", sagt Mick, "nur sollte dabei der Druck nicht zu groß werden".

Denn primär geht es ihm gar nicht um den Erfolg. "In erster Linie geht es darum, die Jugendlichen zu American-Football-Spielern auszubilden", sagt Mick, "wenn dann auch der Erfolg da ist, ist das umso schöner". In der Favoritenrolle sieht er eher andere Teams: "Wiesbaden und Darmstadt. Man hat schon in ihrer Vorbereitung gemerkt, dass sie Großes vorhaben", sagt Mick, "sie sind jetzt in der Situation, in der wir letzte Saison waren". Ein eingespieltes Team, das sich schon Jahre kennt und auf Erfolg brennt.

"Wir brennen auch", sagt Mick: "Aber die Jungs fangen fast bei Null an." Weshalb das achtköpfige Trainerteam die Ziele diese Saison tiefer ansetzt. "Man muss abwarten, wie es sich in der Saison entwickelt", sagt Niklas Kirsch, Trainer der Verteidigungslinie, "das ist schwer vorherzusagen". Deshalb wollen sie ohne Druck in die Saison starten. Auch, wenn ein erster oder zweiter Platz mit der verbundenen Playoff-Teilnahme "schön wäre. Wenn wir aber eine gute Saison spielen und nur Dritter werden", sagt Mick, "ist trotzdem alles gut".

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