Krammarkt vorm Theater steht vor dem Aus

Saarbrücken. Ein eher trostlosses Bild gab der Saarbrücker Monatsmarkt am vergangenen Samstag auf dem Tbilisser Platz vor dem Staatstheater ab. Schlechtes Wetter und der aus Händler-Sicht schlechte Standort lassen den Saarbrücker Markt immer mehr herunterkommen. Gerade einmal fünf Händler bauten am Samstag ihre Stände auf. "Es kommen einfach keine Leute auf den Tbilisser Platz

 Melanie Sand ist unzufrieden mit dem Markt. Fotos: Lehmann

Melanie Sand ist unzufrieden mit dem Markt. Fotos: Lehmann

Saarbrücken. Ein eher trostlosses Bild gab der Saarbrücker Monatsmarkt am vergangenen Samstag auf dem Tbilisser Platz vor dem Staatstheater ab. Schlechtes Wetter und der aus Händler-Sicht schlechte Standort lassen den Saarbrücker Markt immer mehr herunterkommen. Gerade einmal fünf Händler bauten am Samstag ihre Stände auf."Es kommen einfach keine Leute auf den Tbilisser Platz. Die Laufkundschaft fehlt komplett", sagt Erhard Theobald, der erste Vorsitzende des Handelsverbands der Marktkaufleute Südwest. Als Veranstalter des Marktes hat die Stadt Saarbrücken den sehr gut florierenden Markt von der Reichstraße auf den Platz vors Theater verlegt. Auf die Begründung und eine Stellungnahme zur Zukunft des Marktes warten die Händler heute noch, sagt Theobald. "In der Reichstraße gab es eine große Laufkundschaft. Dort war richtig was los, und unsere Geschäfte haben sich auch rentiert", sagt Ulrike Sand, die auf dem Markt Arbeitskleidung anbietet. "Mir wurde schon gesagt, dass unsere Kundschaft nicht das richtige Niveau hätte und dass das auch ein Grund sei, warum die Stadt den Markt nicht mehr wolle. Darüber kann ich nur lachen. Zu mir kommen Ärzte und kaufen Kleider", sagt Sand.

Drei Märkte auf dem Tbilisser Platz sollten als Testphase dienen. Am Samstag war der dritte Markt - und für viele auch der letzte. "Ich mache hier nicht mehr mit. Es kommen keine Kunden, und am Ende macht man hier Verlust. Ich frage mich ernsthaft, was die Stadt damit bezwecken möchte", sagte ein Stahlwaren-Händler aus Gersheim. Bei Michael Kossvrok am Stand gibt es viele Haushaltswaren, die man in den Geschäften der Stadt vergebens sucht. "Wir sind auf das Angebot der Stadt eingegangen und haben den neuen Standort ausprobiert. Es funktioniert nicht. Wir wollen wieder zurück in die Reichsstraße", sagt er.

 Ulrike Sandverkauft Arbeitskleidung

Ulrike Sandverkauft Arbeitskleidung

 Erhard Theobald, Markthändler

Erhard Theobald, Markthändler

Die Markthändler sind verärgert, auch die Kunden können die Entscheidung der Stadt nicht nachvollziehen. "So ein Markt hat doch ein ganz tolles Flair und gehört einfach in jede Stadt. Außerdem findet man hier Produkte, die man in Geschäften und selbst im Internet nicht bekommt", sagt Marktbesucher Peter Schneider. Wie es mit dem Saarbrücker Monatsmarkt weitergeht steht in den Sternen. Doch die Hoffnung stirbt auch bei den Händlern zuletzt. "Ich hoffe, dass wir mit der Stadt eine für alle verträgliche Lösung finden. Wenn die Stadt den Markt nicht mehr will, sollen die Verantwortlichen auch den Mumm in den Knochen haben und es ganz klar sagen", sagt Theobald.

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