Saarbrücken ist fast die „Hauptstadt des Fairen Handels“

Saarbrücken · Saarbrücken hat beim bundesweiten Wettbewerb „Hauptstadt des Fairen Handels“ knapp den Sieg verpasst und landete erneut auf dem zweiten Platz. Die 22 500 Euro Preisgeld sollen in die Stärkung des Fairen Handels fließen.

Beim bundesweiten Wettbewerb "Hauptstadt des Fairen Handels" hat Saarbrücken zum dritten Mal in Folge (nach 2009 und 2011) den zweiten Platz belegt. Wenn man einen Vergleich aus der Fußballsprache bemühen möchte: Die Landeshauptstadt hat sich dauerhaft auf den Champions-League-Plätzen eingerichtet. Auf Platz eins von 70 kam in diesem Jahr Rostock. Was die Hansestadt besser oder anders machte als die Saarländer, das sei nicht objektiv feststellbar, Saarbrücken habe jedenfalls alles gegeben und werde weiter versuchen, den Spitzenplatz zu erreichen, kommentierte ein glücklicher Christian Bersin, der Fair-Trade-Beauftragte der Stadtverwaltung.

260 Partner machen mit

Sich in einer Kommune um Anstand und faire Regeln im weltweiten Handel von Waren einzusetzen, ist nach Worten von Bersin "Weltsozialpolitik" und biete vielen Bürgern die Möglichkeit eines Engagements "für mehr Gerechtigkeit". Inzwischen machten in der Landeshauptstadt über 260 Partner mit, vom Ein-Mann-Betrieb bis hin zur Uni und dem Regionalverband. Das Eintreten für Fairen Handel mit fair erzeugten Waren sei auch Wirtschaftsförderung, denn es würden Geschäfte angestoßen und Beschäftigungen ermöglicht. Und wenn Saarbrücken sich als "Hauptstadt des Fairen Handels" darstelle, sei dies ein Instrument des Stadtmarketings mit einer freundlichen Botschaft nach innen und außen.

Wie von der Preisverleihung in Bremen zu erfahren war, punktete Saarbrücken mit zahlreichen außergewöhnlichen Projekten und Aktionen, die vor allem die Fairtrade Initiative Saarbrücken (FIS) und das Netzwerk Entwicklungspolitik (NES) in den vergangenen zwei Jahren auf die Beine gestellt hatten. "Wir haben bei unserer Bewerbung die Schwerpunkte auf die Bereiche Bildung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit gelegt", sagte Oberbürgermeisterin Charlotte Britz (SPD).

Kontakte nach Afrika

Projekte wie der Schulwettbewerb "Faire Klasse", das Rotenbühlgymnasium als erste saarländische Fairtrade-Schule, die Faire Uni und das Projekt "Endlich Afrika", in dessen Rahmen direkte wirtschaftliche und weitere Kontakte zwischen Saarbrücken und Ländern Afrikas geknüpft wurden, überzeugten offenkundig die Jury und bescherten der saarländischen Landeshauptstadt nun ein Preisgeld in Höhe von 22 500 Euro, das in die weitere Stärkung des Fairen Handels in Saarbrücken fließen soll. Umweltdezernent Thomas Brück nahm die Auszeichnung für die Landeshauptstadt zusammen mit FIS-Sprecherin Fleurance Laroppe und Christian Bersin entgegen.

Als die Gruppe am Mittwoch kurz vor Mitternacht mit dem Zug auf dem Saarbrücker Hauptbahnhof einrollte, wurde sie übrigens von einer stattlichen Zahl von Mitstreitern mit Sekt empfangen - ein Beispiel für die Leidenschaft, mit der die "Fair Trader" ans Werk gehen.

faires-saarbruecken.de

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