„Ein Schlaraffenland des Geistes“

Schlaraffia ist eine vor 155 Jahren in Prag gegründete weltweite kulturelle Vereinigung deutschsprachiger Männer, die Freundschaft, Kunst und Humor verbindet. Im Saarland gibt es zwei „Reyche“ der Schlaraffia, Sarebrucca und Fulkolinga (Völklingen). Im Gespräch mit SZ-Redakteur Peter Wagner berichten zwei Würdenträger des Saarbrücker Reyches, was diese Bruderschaften antreibt.

 Die Saarbrücker Schlaraffen (Schlaraffia Sarebrucca) mit Rainer Elitzer (l.) und Jürgen Bräumer. Foto: Becker&Bredel

Die Saarbrücker Schlaraffen (Schlaraffia Sarebrucca) mit Rainer Elitzer (l.) und Jürgen Bräumer. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Jürgen Bräumer und Rainer Elitzer, überall kommen die Vereine aus dem Winterschlaf, die Schlaraffen halten es eher anders herum. Warum?

Elitzer: Unser Vereinsleben, vor allem die Sitzungen, "Sippungen" genannt, spielt sich im Winterhalbjahr in unseren Räumen ab. Nach der "Winterung" treten wir kürzer.

Bräumer: Wir bleiben allerdings hübsch wach und planen Neues: Im Sommer ein Bouleturnier für jedermann, damit man uns besser kennenlernen kann. Im Herbst/Winter 2014/15 werden wir in Sippungen drei Stärken des Saarlandes darstellen: Bier, Wasser und Wein. Im Februar hatten wir des Grubenunglücks von Luisenthal gedacht, und auch 2015 wollen wir, zusammen mit unserem Nachbar-Reych Fulkolinga, eine Sippung der Montankultur im Saarland widmen.

Schlaraffen können also auch ernst?

Bräumer: Unsere Stilmittel sind so vielfältig wie die Berufe unserer Ritter: Vom Bergmann bis zum Arzt, vom Handwerker bis zum Orchestermusiker. Unsere schlaraffische Zeremonie, das "Spiel", wird in den mittelalterlichen Kulissen eines idealisierten Rittertums aufgeführt.

Wer oberflächlich guckt, denkt an Karneval.

Elitzer: Und liegt daneben. Klamauk und tägliche Narreteien sind uns ebenso fremd wie die Befassung mit Politik und Religion. Wer zu uns kommt, hat auch keine wirtschaftlichen Interessen. Wir sind ein Schlaraffenland des Geistes.

Wie kommt man zu Ihnen?

Bräumer: Das findet sich durch persönliche Kontakte. Ich gebe zu, dass wir bislang etwas sehr im eigenen Saft schmorten. Das soll sich ändern. Wir werden in diesem Jahr die Zusammenarbeit mit anderen Vereinen suchen und werden für unsere Ideen auch im grenznahen Lothringen werben. Wer mag, schaue sich unsere Seiten im Internet an oder melde sich bei Rainer Elitzer in der Galerie Elitzer in Saarbrücken.

schlaraffia-sarebrucca.de

schlaraffia-fulkolinga.de

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