Steinschlag, Kranke und ein Sturm

Saarbrücken · Etliche Rettungseinsätze für Kranke und Unfallopfer sowie die Ausläufer des über Europa tobenden Sturmtiefs „Dirk“ bescherten den Hilfsdiensten in Saarbrücken und Umgebung turbulente Feiertage.

 Starke Leitplanken hielten den großen Sandsteinen stand, die den Schenkelberg hinabgepoltert waren. Foto: Becker&Bredel

Starke Leitplanken hielten den großen Sandsteinen stand, die den Schenkelberg hinabgepoltert waren. Foto: Becker&Bredel

Foto: Becker&Bredel

Vergleichsweise hohe Temperaturen und die Ausläufer des Sturmtiefs "Dirk" prägten das Wetter am Heiligen Abend und an den Weihnachtsfeiertagen in Saarbrücken. Doch während "Dirk" in England und Westeuropa schwere Schäden versursachte, streiften die Sturmausläufer das Saarland nur. Sie reichten aber immer noch, um den Feuerwehren an den Feiertagen mehrere Einsätze zu bescheren. So mussten Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Sulzbach von der Drehleiter aus lose Teile an der Fassade eines ehemaligen Hotels sichern.

In Kleinblittersdorf rückte die Feuerwehr an Heiligabend wegen einer vom Sturm gelösten Weihnachtsbeleuchtung aus. Diese hing plötzlich tief über der Straße. Im vom Dauerregen ohnehin aufgeweichten Boden stürzten mehrere Bäume um. In Saarbrücken und Kleinblittersdorf waren deswegen Feuerwehreinsätze notwendig.

Einen Zimmerbrand löschte die Feuerwehr an Heiligabend in Ensheim. Da alle Bewohner sich in Sicherheit gebracht hatten, blieb es bei Sachschaden. Dennoch eilten Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit einem Großaufgebot herbei. Sie mussten nach dem Notruf annehmen, dass noch Menschen vor Flammen und Rauch zu retten waren.

Wie sehr die Helfer gefordert waren, zeigt die Bilanz der DRK-Rettungswache Saarbrücken: Sie hatte allein an Heiligabend zwölf Einsätze, meist internistische Notfälle.

Spektakulär, aber ungefährlich war ein Felssturz am Saarbrücker Schenkelberg am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages. Dort hatten sich mannsgroße Sandsteinblöcke gelöst und rutschten den Hang am Fuße des Saarbrücker Winterbergs hinab. Weil dort gerade für solche Fälle vorsorglich eine dreifache Leitplanke installiert ist, gelangten nur noch Sand und kleinere Steine auf die Fahrbahn. Dennoch mussten Polizei und Stadt die Straße sperren. Weitere Arbeiten, um den Hang zu sichern, stehen nun nach den Feiertagen an.

Der Dauerregen sorgte überdies für mehrere Unfälle. Schon am Morgen des ersten Weihnachtsfeiertags verletzten sich zwei Menschen in Kleinblittersdorf, die sich in einem Auto auf der Landstraße Richtung Hanweiler nach Aquaplaning überschlugen. Der Arbeiter-Samariter-Bund kümmerte sich um das verletzte Paar. Auch die Feuerwehr war gefordert, diesmal zum Ausleuchten der stockfinsteren Einsatzstelle. Sowohl für die polizeiliche Unfallaufnahme als auch für die Bergungsarbeiten war Licht unerlässlich.

Am Abend des ersten Weihnachtsfeiertages kam es zum nächsten Unfall im Regen, diesmal auf der Stadtautobahn an der Westspange. Dort rutschte ein Kleinwagen in die Leitplanken. Folge: Totalschaden. Und wieder gab es Arbeit für die Feuerwehr, die ausgelaufenes Benzin und Öl beseitigte.

Der Rettungsdienst des Roten Kreuzes aus Saarbrücken rückte am ersten Weihnachtsfeiertag zudem nach Emmersweiler aus. Allerdings ohne noch helfen zu können, wie sich herausstellen sollte. Angehörige machten sich Sorgen um einen Mann, der auf Klingeln nicht reagiert hatte. Die Feuerwehr aus Emmersweiler öffnete die Tür und machte eine traurige Entdeckung: Der Bewohner war gestorben.

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