Eine Viertelmillion Euro für Überstunden

Saarbrücken · Rund 40 000 Überstunden schiebt die Berufsfeuerwehr vor sich her. Weil die nicht abgebaut werden können, ohne dass die Sicherheit der Saarbrücker gefährdet würde, zahlt die Stadt nun 240 000 Euro.

Es gibt Abteilungen in der Stadtverwaltung, da fällt es nicht auf, wenn mal eine Weile mit weniger Personal gearbeitet wird. Bei der Berufsfeuerwehr würde das nicht nur direkt auffallen, es könnte auch gefährlich werden für die Saarbrücker, wenn in den beiden Feuerwachen zu wenig Personal ist, sagt Saarbrückens Sicherheitsdezernent Harald Schindel. "Ich kann ja nicht sagen: Wir fahren mal nur mit der Hälfte raus, wenn es brennt", erklärt er - und begründet, warum die 188 Saarbrücker Berufsfeuerwehrleute rund 40 000 Überstunden angehäuft haben (die SZ berichtete).

Zum Jahreswechsel hat der Dezernent nun frohe Kunde für seine Leute: Die Stadt zahlt ihnen 36 000 Überstunden aus. Rund 240 000 Euro werden dafür an die Feuerwehrleute überwiesen. 67 000 Euro seien bereits Anfang des Jahres ausgezahlt worden. Die Deutsche Feuerwehrgewerkschaft hat am Wochenende sogar von einer halben Million Euro für 15 000 Überstunden gesprochen und angemahnt, dass die Stadt noch keine Lösung für die Feuerwehrleute angeboten habe, die kein Geld, sondern Freizeit wollen. Diese Zahl kann Schindel aber nicht bestätigen. Die von ihm genannte Summe sei mit dem städtischen Personalrat vereinbart worden.

Aber der Sicherheitsdezernent kündigt an, dass Überstunden künftig schnell abgebaut werden können. Ein Konzept dazu werde zurzeit mit dem Personalrat besprochen. Dass in den vergangenen Jahren sechs neue Stellen bei der Berufsfeuerwehr geschaffen wurden, erleichtere die Planung. Aber trotz 48 Stunden Wochenarbeitszeit für die Berufsfeuerwehrleute seien Überstunden nicht immer vermeidbar. Denn wenn zum Beispiel Feuerwehrleute krank seien, müssen ihre Kollegen mehr Dienst machen - die Sicherheit gehe vor.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort