"Das Problem hat sich noch zugespitzt"

Dudweiler. Im Unsichtbaren tut sich was für Dudweiler. Der vom Bezirksrat Ende Juli 2011 verabschiedete Antrag aller Fraktionen auf Finanzierung eines Gemeinwesenprojektes in Dudweiler zeigt erste Wirkung

Dudweiler. Im Unsichtbaren tut sich was für Dudweiler. Der vom Bezirksrat Ende Juli 2011 verabschiedete Antrag aller Fraktionen auf Finanzierung eines Gemeinwesenprojektes in Dudweiler zeigt erste Wirkung. Der Antrag stützt sich auf bedrückende Fakten: Der Anteil der Arbeitslosen lag 2009 mit 16 Prozent weit über dem städtischen Durchschnitt (9,4 Prozent), dabei liegt der Anteil arbeitsloser Jugendlicher (16-24 Jahre) im Bezirk mit 8,4 Prozent an der Spitze der gesamten Landeshauptstadt, lediglich in Burbach lag der Anteil noch etwas höher (Quelle: Amt für Entwicklungsplanung, Statistik und Wahlen). Zum 31. Dezember 2009 war in Dudweiler-Mitte fast jeder Dritte von Sozialleistungen abhängig. Diese zuletzt erhobenen Zahlen seien noch der Maßstab, den man anlegen müsse: "Wir stützen uns auf die erhobenen Fakten vom Stichtag am 31. Dezember 2009. Die Stadt Saarbrücken hat bereits neue Zahlen, die in der kommenden Stadtteilkonferenz vorgestellt werden. Ich befürchte, das Problem hat sich eher noch zugespitzt", sagt Krack, die Vorsitzendssprecherin des Grünen-Ortsvereins Dudweiler. "Wir sind seit sechs Jahren dran, für ein Gemeinwesenprojekt in Dudweiler zu kämpfen", sagt die 55-Jährige. Doch seien viele anfangs nicht begeistert gewesen. Der Bezirksrat und die Vertreter des Regionalverbandes seien nun aber Feuer und Flamme: "Vor allem die alarmierende Zahl zur Belastung von Kindern im Stadtbezirk hat alle überzeugt", sagt Krack.Ein Gemeinwesenprojekt, wie es in Saarbrücken bereits sieben gibt, gehöre genau an eine solche Front, an der industrieller Wandel und hohe Arbeitslosenzahlen ihre Auswirkungen zeigten. "Vor Ort will das Projekt die Hauptprobleme mit den Beteiligten zusammen erarbeiten mit dem Ziel, dass die Menschen zum Sichselberhelfen aktiviert werden", erläutert Krack.

Als ausgebildete Psychologin war sie selbst Leiterin eines EU-Projekts der Gemeinwesenarbeit in Brebach und ist von den Methoden überzeugt.

Doch so ein Projekt ist nicht billig: "Das ist eine teure Sache mit Kosten in Höhe von 300 000 Euro pro Jahr", sagt Krack. Dabei sei der Regionalverband bereits einverstanden, das übliche Drittel der Personalkosten und die Hälfte der übrigen Belastungen zu übernehmen.

"Die Stadt hat noch kein Geld für die verbleibenden zwei Drittel. Wir wirken darauf hin, dass sie aus anderen Bereichen Geld abzwacken kann und beim Innenministerium vorspricht, um den Haushaltsansatz für 2013 zu erweitern", sagt sie. Foto: Krack

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