Sie stehen mit beiden Beinen in der Szene

Saarbrücken · Acht Künstler machen sich stark für hiesige Talente aus dem Bereich Jazz und Performance: „Ini-Art“ nennt sich die Gruppe, die schon etliche Stars der Szene nach Saarbücken geholt hat.

 Die Macher der „Ini-Art“ (v. l. n. r.): Frank Jacob, Hartmut Oßwald, Bodo Oßwald, Endi Caspar (vorne), Stefan Scheib, Pierre Metzinger (vorne), Michael Hupperts. Foto: Kerstin Krämer

Die Macher der „Ini-Art“ (v. l. n. r.): Frank Jacob, Hartmut Oßwald, Bodo Oßwald, Endi Caspar (vorne), Stefan Scheib, Pierre Metzinger (vorne), Michael Hupperts. Foto: Kerstin Krämer

Foto: Kerstin Krämer

Seit zwölf Jahren veranstaltet die "Ini-Art - Initiative für Musikkunst" hochkarätige Konzerte im weiten Bereich zwischen Jazz und Performance. Neben deutschen und internationalen Größen und Newcomern konnte das experimentierfreudige Kollektiv bereits veritable Stars wie Gunter Hampel, Janusz Stefanski und Bob Degen an seiner Stammspielstätte im Theater im Viertel (TiV) begrüßen. Beim nächsten Termin, am Donnerstag, 22. Mai, 20 Uhr, werden in einem Doppelkonzert die Trios Síd (Bern) und Johnny La Marama (Berlin) zu hören sein.

Acht Köpfe bilden derzeit die "Ini-Art": Der Saarbrücker Gitarrist, Bassist und Schlagzeuger Endi Caspar, der aus Gerolstein stammende Posaunist und Musikpädagoge Michael Hupperts, der Saarbrücker Jazzsaxofonist und Konzertorganisator Hartmut Oßwald und sein Bruder Bodo Oßwald, gelernter Tischler und Sozialarbeiter, aktuell als Kurierfahrer unterwegs und seit jeher begeisterter Konzertgänger. Im lothringischen Alsting wohnt der gebürtige Forbacher Pierre Metzinger; er arbeitet als Informatiktechniker und ist für "Ini-Art" als Fotograf und Schriftführer tätig. Der Bassist und Komponist Stefan Scheib und Frank Jacob, seines Zeichens Gitarrist und Gitarrenlehrer, sind bekannte Saarbrücker Musiker, während der Saarlouiser Gitarrist Johannes Schmitz derzeit in Köln lebt und dort an der Musikhochschule studiert.

"Dadurch, dass wir fast alle ausübend künstlerisch tätig sind, stehen wir mit beiden Beinen in der Szene und wissen, was wir tun, wenn es darum geht, interessante Projekte einzuladen", erläutert Stefan Scheib zum Konzept der "Ini-Art". "Im Moment konzentrieren wir uns auch darauf, dass saarländische Bands am gleichen Abend spielen wie auswärtige. Dadurch wollen wir zeigen, dass sich die hiesige Szene auf absoluter Augenhöhe mit nationalen und internationalen Musikern bewegt." Die von der Stadt Saarbrücken und dem Landesjazzverband unterstützte "Ini-Art" ist ein gemeinnütziger Verein mit der üblichen Vereinsstruktur aus Vorsitzendem, Stellvertreter, Schriftführer, Kassenwart. Das spiele in der Praxis freilich keine allzu große Rolle, so Scheib: "Entscheidungen insbesondere zur Programmplanung werden vom Vorstand und den "Ini-Art"-Mitgliedern gemeinsam besprochen und getroffen." Neben regelmäßigen Konzertterminen übers Jahr ("Am liebsten wäre uns ein Konzert im Monat, aber dafür reicht das Geld nicht") bietet "Ini-Art" jeweils im Januar ein zweitägiges Festival. Sehr beliebt war auch die mehrstündige sonntägliche "Teatime der Live-Kulturen", laut Scheib bestens geeignet, um "Künstlern die Möglichkeit zu geben, Ideen und Projekte in der Entstehungsphase in kurzen 15-minütigen Auftritten vor Publikum auszuprobieren".

Desweiteren ließ der Zirkel bereits Orte jenseits des TiV über einen Zeitraum von bis zu acht Stunden von verschiedenen Ensembles bespielen, so im Saarlandmuseum, im Bürgerpark und auf acht Etagen des Silos am Osthafen. Das "Ausprobieren neuer Spielstätten" zählen Scheib und Co. ebenso zu ihren Zukunftsplänen wie das Begeistern eines jungen Publikums für ihre Musik. Was kein großes Problem sein sollte, denn viele der von "Ini-Art" präsentierten Protagonisten sind junge Talente.

ini-art.de

Donnerstag, 22. Mai, 20 Uhr, Theater im Viertel: Doppelkonzert der "Ini-Art" mit Síd und Johnny La Marama.

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