Am Markt pulsiert das LebenWer baute das Rathaus St. Johann?

St. Johann. Im Leben kann man viel planen und dann läuft es doch ganz anders, weiß Informatikerin Kristina Scherbaum (33). Die Wohnung in der Kronenstraße am St. Johanner Markt sollte ihre erste Singlewohnung werden. "Ich habe mir nach der Trennung von meinem Exfreund ungefähr 30 Wohnungen angeschaut

 Kristina Scherbaum, Thorsten Schreiner und Hund Filou wohnen nur ein paar Schritte vom St. Johanner Markt entfernt. Foto: Iris Maurer

Kristina Scherbaum, Thorsten Schreiner und Hund Filou wohnen nur ein paar Schritte vom St. Johanner Markt entfernt. Foto: Iris Maurer

St. Johann. Im Leben kann man viel planen und dann läuft es doch ganz anders, weiß Informatikerin Kristina Scherbaum (33). Die Wohnung in der Kronenstraße am St. Johanner Markt sollte ihre erste Singlewohnung werden. "Ich habe mir nach der Trennung von meinem Exfreund ungefähr 30 Wohnungen angeschaut. In die hier habe ich mich verliebt", erinnert sich die Informatikerin, die in den Endzügen ihrer Doktorarbeit steckt.Auf dem Esstisch stapeln sich Bücher und Notizblätter. Seit August 2008 wohnt sie in der 95 Quadratmeter großen Maisonette-Wohnung. "Ich wollte zentral wohnen und vor allem alleine", sagt Scherbaum. "Nach einer siebenjährigen Beziehung sollte ein Neuanfang her." Aus der Singlewohnung wurde nichts. Denn während die Frau ihre Wohnung renoviert, steht fast jeden Tag Thorsten Schreiner (35) vor ihrer Tür. "Das war Schicksal", sagt er grinsend. Kurz zuvor hatten sich die beiden kennengelernt. "Im Sommer 2008 hatte ich eine Fuß-OP, vier Wochen Krankenschein, Krücken und Kristina im Kopf", erinnert sich der Geschäftsstellenleiter einer Versicherung in Pirmasens. "Mal hatte er ein Sandwich dabei, andere Male eine Flasche Wein", erzählt Scherbaum und lacht. "Das Leben und die Wohnung in der Umbauphase und dann auch noch verliebt."

Seit mehr als einem Jahr wohnt das Paar gemeinsam in der Wohnung. Mittlerweile sogar mit Verstärkung: Filou, ein kleiner Mischlingshund, gefällt das Leben am Markt. "Er kennt hier jede Ecke und außerdem sind wir ruckzuck am Staden." Der St. Johanner Markt hat "fast etwas Dörfliches", findet das Paar. "Man kennt hier jeden, grüßt nicht nur, sondern unterhält sich auf der Straße. Egal, ob das die Oma mit Hündchen ist, die Kawumm-Leute, der Bastille-Restaurantbetreiber oder die Nachbarn."

Einen Unterschied zum Dorf gibt es allerdings: Hier toben auch Saarbrückens Nächte. Das hat Vor-, aber auch Nachteile. "Ich brauche nach einer Kneipentour kein Taxi", sagt Schreiner schmunzelnd. "Aber ich wünschte manchmal, die anderen würden eins nehmen." Vor allem am Wochenende kann es laut werden. Die zentrale Lage ist dennoch unschlagbar, finden sie. "Alle Geschäfte sind nur einen Katzensprung entfernt, der Bauernmarkt ist toll und die Sommernächte auf unserem Balkon auch", schwärmt die Informatikerin. Dann fällt ihr etwas ein, und lachend fragt sie ihren Freund: "Weißt du noch, wie wir auf dem Balkon diskutiert haben, ob ich mir ein neues Auto anschaffen soll?" "Ja, da hat sich von unten plötzlich einen Stimme gemeldet, er würde sich gerne als Schlichter anbieten", ergänzt Thorsten. "Das war jemand von der Bastille, der unsere Diskussion mitgehört hatte." Den Schlichter hat das Paar nicht gebraucht, auch kein neues Auto. "Denn das ist wirklich ein Nachteil am Markt: Mir wurde hier schon dreimal das Auto demoliert", berichtet Scherbaum, "und Anwohnerparkplätze sind ständig belegt. Das ist extrem ärgerlich, wenn man dann auch noch von den Hipos aufgeschrieben wird." Plötzlich legt die junge Informatikerin die Stirn in Falten: "Hast du eine Ahnung, wo mein Auto steht?", fragt sie ihren Freund. "Auch so ein Nachteil. Wenn man sein Auto eine Woche nicht bewegt, hat man keine Ahnung, wo es geparkt ist." "Ich helfe dir beim Suchen", bietet Schreiner an. Der Fuß ist lange verheilt, und Filou muss eh um den Block. St. Johann. Zum wiederholten Mal präsentiert die Saarbrücker Zeitung die Reihe "Ich lebe gern in…" In den kommenden beiden Wochen werden wir über Interessantes aus St. Johann berichten. Dazu gehört ein Gewinnspiel. Wenn Sie sich in Ihrer Heimatregion auskennen und natürlich ein wenig Glück haben, können Sie einen Saarland-Toaster gewinnen.

Und dies ist unsere Frage: Wer hat das St. Johanner Rathaus erbaut?

a) Gaudí

b) Hauberrisser

Bis einschließlich kommenden Sonntag, 12. Februar, können Sie, liebe Leserinnen und Leser, mitspielen. Rufen Sie unter der Telefonnummer (0 13 79) 3 71 13 81 an, nennen Sie Ihre Antwort, und geben Sie Namen und Anschrift an. Aus den Anrufern mit der richtigen Lösung werden jeweils drei Gewinner gezogen. Die teilen wir in der Ausgabe am Dienstag, 14. Februar, mit. Ein Anruf aus dem Festnetz kostet 50 Cent. Mobilfunkpreise können abweichen. Viel Spaß beim Mitspielen und Mitgewinnen. red

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