Diese neun Damen und Herren vertreten jetzt das Saarland im Bundestag

Saarbrücken · Vier Frauen und fünf Männer vertreten im 18. Deutschen Bundestag die Interessen des Saarlandes in Berlin. Die SPD gewann im Vergleich zu 2009 einen Sitz hinzu, die Linke muss einen Platz abgeben. Die FDP ist ganz raus.

Zum zweiten Mal in Folge hat die saarländische CDU alle vier Wahlkreise im Land gewonnen und schickt deshalb erneut vier Abgeordnete in den neuen Deutschen Bundestag. Es sind die selben Personen wie 2009, auch wenn die Namen nicht mehr alle gleich sind. Vor vier Jahren schaffte Nadine Schön noch als Nadine Müller den Sprung nach Berlin, inzwischen hat sich die seit 2010 verheiratete 30-Jährige dort auch unter ihrem neuen Namen einen Namen gemacht. Etwa als Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Technologie und im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Den klangvollsten Namen der CDU-Politiker von der Saar hat in Berlin aber Peter Altmaier. Der 1958 in Ensdorf geborene Jurist gilt als Merkel-Vertrauter und übernahm im Mai 2012 das Amt des Bundesumweltministers. Welche Rolle er in einer künftigen Regierungsmannschaft spielen wird, ist offen.

Fest steht dagegen, dass der 39 Jahre alte Diplom-Kaufmann Alexander Funk aus Bexbach und die 58 Jahre alte Juristin Anette Hübinger, die dem Bundestag seit 2005 angehört, ihren Platz in Berlin verteidigen konnten.

Die Saar-SPD, die keinen ihrer Direktkandidaten durchbringen konnte, ist im neuen Bundestag dennoch mit drei Abgeordneten vertreten. Neben der alten Bekannten Elke Ferner (55), seit Jahren auch stellvertretende Vorsitzende der Fraktion, sind dies die Berlin-Neulinge Reinhold Jost aus Rehlingen-Siersburg und Heidtrud (Heide) Henn aus Neunkirchen-Wellesweiler. Die 51 Jahre alte gelernte Floristin, die inzwischen als Diakonin in der Seniorenhilfe arbeitet, will sich in der Hauptstadt unter anderem für eine Reform des Pflegegesetzes einsetzen. Der 47-jährige Jost, auch Generalsekretär seiner Partei an der Saar, will sich um die Schwerpunkte Haushalt, Innenpolitik und Verteidigung kümmern. "Das Saarland hat eine bessere Interessenvertretung verdient", sagt Jost, der sich heute mit der Frühmaschine bereits auf den Weg nach Berlin macht.

Kein Neuland ist die Hauptstadt für den neuen und alten Linken-Abgeordneten Thomas Lutze. Der 44 Jahre alte Schlosser und Bürokaufmann, der in Leipzig aufgewachsen ist, arbeitete in den vergangenen vier Jahren im Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung.

Lange zittern musste in der Wahlnacht - wie bereits vor vier Jahren - Markus Tressel. Erst gegen 3 Uhr in der Früh stand fest, dass der 36 Jahre alte Grünen-Politiker seinen Platz im Bundestag verteidigen konnte. Dort war er unter anderem im Ausschuss für Tourismus tätig. Nach wenigen Stunden Schlaf war er gestern müde, aber glücklich: "Ich freue mich, dass es wieder geklappt hat. Gut 200 Termine in zwei Monaten - es hat sich gelohnt, im Wahlkampf so viel Gas zu geben."

Seinen Koffer in der Hauptstadt packen muss dagegen der saarländische FDP-Vorsitzende Oliver Luksic. Auch für Yvonne Ploetz von den Linken ist die Zeit im Bundestag (zunächst einmal) vorbei.

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