Bischöfe für höhere Steuer auf Vermögen

Berlin. Die katholischen Bischöfe Deutschlands setzen sich für eine stärkere Besteuerung großer Vermögen ein und lehnen Steuersenkungen ab. Aus Gründen der Chancengerechtigkeit solle über eine "Ausweitung der Besteuerung" nachgedacht werden, anstatt über Absenkungen, heißt es in dem neuen Sozialwort der Bischöfe, das gestern vorgestellt wurde

Berlin. Die katholischen Bischöfe Deutschlands setzen sich für eine stärkere Besteuerung großer Vermögen ein und lehnen Steuersenkungen ab. Aus Gründen der Chancengerechtigkeit solle über eine "Ausweitung der Besteuerung" nachgedacht werden, anstatt über Absenkungen, heißt es in dem neuen Sozialwort der Bischöfe, das gestern vorgestellt wurde. Der Staat müsse vor allem verstärkt in Bildung investieren. Unter anderem fordert die Kirche, dass jedem Kind ein kostenloser Kindergarten-Platz angeboten wird.Die Bischöfe wollen eine gesellschaftliche Erneuerung Deutschlands auf Grundlage des Freiheitsbegriffs der katholischen Soziallehre. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx präsentierte als Vorsitzender der bischöflichen Kommission für gesellschaftliche und soziale Fragen das 38-seitige Dokument, das neben konkreten Forderungen auch sehr grundsätzliche Überlegungen enthält. Es steht unter dem Titel "Chancengerechte Gesellschaft - Leitbild für eine freiheitliche Ordnung". Die Voraussetzungen für einen "Wohlstand für alle" seien "zwischenzeitlich aus dem Blick geraten", heißt es in dem Papier.

Bei der Vorstellung lobte Bundesverfassungsrichter Udo Di Fabio die Perspektive der Kirche. In den politischen Forderungen sei das Papier hingegen bisweilen "etwas weichgespült". kna

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