Elefanten-Damen fühlen sich heimisch

Neunkirchen. Noch läuft der Machtkampf. Allerdings so, dass niemand zu Schaden kommt. Vor etwas mehr als 14 Tagen, am 30. Mai genau, sind die beiden Elefantenkühe Rani und Buria in den Neunkircher Zoo eingezogen (wir berichteten). Eine traute Damenrunde ist daraus allerdings noch nicht geworden

 Rani (vorne) und Buria fühlen sich wohl zwischen Ginsterhecken im Freigehege des Zoos. Foto: Willi Hiegel

Rani (vorne) und Buria fühlen sich wohl zwischen Ginsterhecken im Freigehege des Zoos. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Noch läuft der Machtkampf. Allerdings so, dass niemand zu Schaden kommt. Vor etwas mehr als 14 Tagen, am 30. Mai genau, sind die beiden Elefantenkühe Rani und Buria in den Neunkircher Zoo eingezogen (wir berichteten). Eine traute Damenrunde ist daraus allerdings noch nicht geworden. Wie Tierpfleger Viktor Winter der SZ gestern auf Anfrage mitteilte, ist es noch nicht absehbar, wann alle vier zur gleichen Zeit am gleichen Platz sein können. "Kirsty ist eine Leitkuh und Rani ist auch eine, das ist momentan nicht so einfach." Will sagen: Die beiden sind noch auf Streit aus. Machtkämpfe ausfechten. Rückwärts, so hat Winter beobachtet, geht Kirsty ins alte Haus, immer Rani im Blick, guckt raus "wie ein Raubtier". Trotz dieser - "ganz normalen" - Machtkämpfe fühlen sich die beiden Spanierinnen wohl. Sie spielen im Gelände, rollen sich auf dem Boden. "Man hat das Gefühl, denen ist es noch nie so gut gegangen", glaubt Winter. Gut eingewöhnt haben sich die beiden Elefantenkühe auch, was ihre Pflege anbelangt. "Das geht leichter als gedacht." Auch, so Winter, seien sie leicht zu trainieren. Nur eine Macke haben sie noch, die sie mit vielen vier- wie zweibeinigen Damen in den besten Jahren teilen: Sie fressen gern und viel, sind richtig futterneidisch. Typisch für Ranis Charakter: Sie bettelt gern. "Da ist sie auch wieder Kirsty sehr ähnlich." Und da Rani ein cleveres Elefantendämchen ist, hat sie genau gesehen, wie sie's anstellen muss. Einen Fuß zu heben, das bringt meist die begehrten Leckerlis. Buria hingegen ist das alles offenbar viel zu anstrengend. Sie hält gerne Abstand und wünscht sich vor allem eines: Ihr Ruhe zu haben, im Allgemeinen und beim Fressen im Besonderen. "Sie steht", so vermutet Winter, "auf der tiefsten Stufe von allen vieren. Hauptsache Futter." Damit es nicht zu Streitigkeiten zwischen den Damen kommt, haben die Pfleger eine einfache Lösung für den "Freigang" gefunden. Kirsty hat die linke Seite neben dem Elefantenhaus für sich, Rani und Buria die andere Seite. Die alte Judy bleibt sowieso im Haus und genießt, dass sie das dann ganz für sich alleine hat. Ist das Wetter zu schlecht, bleiben alle in ihrer Box. Da beschnuppern sie sich dann schon mal mehr oder weniger vorsichtig. Durch die Trennwände ist das völlig ungefährlich. Wann sie ihre Zeit gemeinsam im Freien oder auch im Haus außerhalb der Boxen verbringen können, das ist laut Winter gar nicht abzuschätzen. "Da muss man einfach abwarten und langsam vorgehen." Schließlich ist die Sicherheit oberstes Gebot. Vor allem die von Seniorin Judy. Der zweitältesten Elefantenkuh Deutschlands - sie ist 53 Jahre alt - "darf nix geschehen". ji

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