Fit an der frischen LuftNicole Reif als neues Gesicht im Familienbüro

Neunkirchen. Wer gemeint hatte, Oberbürgermeister Jürgen Fried gibt bei der Eröffnung des Generationen-Fitnessparcours den Vorturner, sah sich gestern Nachmittag ein klein wenig enttäuscht. Fried überließ das Testen der sieben nagelneuen, hochglanzpolierten Edelstahl-Fitnessgeräte im unteren Teil des Stadtparks lieber der Hauptzielgruppe: den Senioren. Und die waren restlos begeistert

 Monika Jost vom Seniorenbüro und Brunhilde Jungbluth testen eines der neuen Fitness-Geräte im Stadtpark. Foto: Willi Hiegel

Monika Jost vom Seniorenbüro und Brunhilde Jungbluth testen eines der neuen Fitness-Geräte im Stadtpark. Foto: Willi Hiegel

Neunkirchen. Wer gemeint hatte, Oberbürgermeister Jürgen Fried gibt bei der Eröffnung des Generationen-Fitnessparcours den Vorturner, sah sich gestern Nachmittag ein klein wenig enttäuscht. Fried überließ das Testen der sieben nagelneuen, hochglanzpolierten Edelstahl-Fitnessgeräte im unteren Teil des Stadtparks lieber der Hauptzielgruppe: den Senioren. Und die waren restlos begeistert. "Der Stuhl ist ja herrlich. Den nehm' ich grad mit", meinte eine ältere Dame, während sie ihre Rumpfmuskulatur mittels rhythmischer Drehungen auf die Sprünge half.Wobei die Geräte, die optisch irgendwo zwischen Spielplatz, Fitnessstudio und Ergotherapie angesiedelt sind, ausdrücklich für alle beweglichen Zeitgenossen zwischen 14 und 100 geeignet sind, so Fried. 25 000 Euro ließ sich die Stadt das Freiluft-Fitnessstudio kosten. Die Anregung dafür kam vom Seniorenbeirat. Planung und Ausführung oblag dem Stadtplanungsamt beziehungsweise dem Zentralen Betriebshof, der mit Auszubildenden Fundamente setzte und die Geräte montierte.

Am Finden des Standorts waren Beirat und Fachämter gleichermaßen beteiligt. Der mitten in der Stadt gelegene Park mit seinen reizvollen Bäumen und dem rege genutzten Bolzplatz erfährt nach der Anlage des Rosengartens (der allerdings eine kleine Auffrischung vertragen könnte) und der Neugestaltung des Spielplatzes somit eine weitere Aufwertung.

Potenzielle Nutzer gibt es im näheren Umfeld in rauen Mengen, bestätigten viele der gut 50 Anwesenden. "Das würde sich lohnen: bei schönem Wetter einen Ausflug hierher zu machen", überlegte Pfarrerin Britt Goedeking. Auch für die Therapeuten und Patienten des ums Eck gelegenen Fliedner-Krankenhauses tun sich mit dem Trimm-Pfad ganz neue Möglichkeiten auf, bestätigte Dr. Hans-Georg Gerber.

"Wir haben uns bewusst für den Stadtpark entschieden, weil hier viele Leute wohnen, die keinen so großen Geldbeutel haben", betonte Monika Jost vom Seniorenbüro der Stadt. "Wenn es angenommen wird, ziehen wir in den Ortsteilen nach."

Genutzt werden können die Geräte in Alltagskleidung. Wer will, kombiniert das Training mit einem Rundlauf: 370 Meter misst die Strecke bis zum Spielplatz und zurück. Einziger Schönheitsfehler der Anlage: die englischen Bezeichnungen. Gerade ältere Semester dürften mit Namen wie "Balance Seat" oder "Roman Chair & Hyperextension" auf den Infotafeln ihre Probleme haben. Verantwortlich dafür sei der Hersteller. Die von der Firma Saysu aus Bad Vilbel neu entwickelten Fitnessgeräte wurden im Saarland zum ersten Mal aufgestellt. Neunkirchen. Speziell für Familien, aber auch für Menschen aller Generationen will Neunkirchen attraktiver werden. Dazu hat der Neunkircher Stadtrat im Sommer vergangenen Jahres ein Konzept beschlossen. In der Stadt-Pressekonferenz stellte Oberbürgermeister Jürgen Fried die Maßnahmen noch einmal detailliert vor und präsentierte auch die Diplom-Psychologin Nicole Reif (Foto: Stadt) als neue Mitarbeiterin des zum 1. Januar im Rathaus eingerichteten Familienbüros.

Christel Bolz, die bis Juli 2011 die konzeptionelle Aufbauarbeit des Familienbüros geleistet hatte, ist wegen privater Veränderungen aus den Diensten der Stadt Neunkirchen ausgeschieden. "Ratsuchende werden im Familienbüro mit allen Informationen versorgt", so Fried. Und weil Familie meistens mit dem Kinderkriegen beginnt, soll in diesem Herbst ein "Neugeborenenempfang" im Rathaus stattfinden, der ein Zeichen der Wertschätzung von Familien setzen und gleichzeitig den Auftakt zu den geplanten Hausbesuchen bei Eltern Neugeborener bilden soll.

Neben dem noch jungen Familienbüro wird jetzt das Projekt "Hinein in den Verein" gestartet. 15 Neunkircher Vereine ermöglichen Schülern eine einjährige kostenlose Mitgliedschaft. An den Grundschulen Bachschule, Parkschule und Steinwaldschule wird der Vorsitzende des Neunkircher Sportverbandes Hans-Artur Gräser die Idee gemeinsam mit Thomas Haas aus dem Rathaus vorstellen, so der städtische Beigeordnete Sören Meng, dem als junger Vater die Familien-Freundlichkeit in Neunkirchen besonders am Herzen liegt.

Dritter Schritt im neuen Familienkonzept ist der Generationen-Fitness-Parcours (siehe Artikel links). sl

"Wunderbar, das ist ebbes, was man schafft."

Brunhilde Jungbluth, von OB Fried um ein "Feedback" gebeten

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