Laufen für Kinder in Not

Schiffweiler · Erstmals schnürten die 500 Schüler der Gesamtschule Schiffweiler ihre Laufschuhe für einen guten Zweck. Der Erlös aus dem Spendenlauf geht an die Haiti-Kinderhilfe und den Verein „Ein großes Herz für kranke Kinder“.

 Eine weitere Runde geschafft: Die Schiffweiler Gesamtschüler lassen ihre Laufkarten von Lehrkräften abzeichnen. Foto: Caroline Henning

Eine weitere Runde geschafft: Die Schiffweiler Gesamtschüler lassen ihre Laufkarten von Lehrkräften abzeichnen. Foto: Caroline Henning

Foto: Caroline Henning

. Einsatz für den guten Zweck kennt kein schlechtes Wetter: Trotz des teils leichten Niederschlags fand an der Gesamtschule Schiffweiler am Mittwoch erstmals ein Spendenlauf statt. "Wir zählen die Runden, die die einzelnen Schüler in einer Zeitstunde um das Schulgebäude laufen", erklärte Vertrauenslehrerin und Koordinatorin Nina Biehler. Eine Runde betrage dabei 420 Meter; Sponsoren, beispielsweise Verwandte, bezahlen für jede Runde einen zuvor individuell festgelegten Betrag. Der erlaufene Geldbetrag geht zu 60 Prozent an die Haiti-Kinderhilfe und zu 40 Prozent an den Schiffweiler Verein "Großes Herz für kranke Kinder".

Wie Schülersprecherin Eva Kirsch sagte, kam die Idee für die Einführung eines solchen Spendenlaufs aus Reihen der Schüler: "Wir wollten eigentlich schon vor Weihnachten eine Spendenaktion veranstalten. Dann haben wir das Ganze aber verschoben - in Hoffnung auf besseres Wetter." Blauen Himmel und strahlenden Sonnenschein gab es am Mittwoch zwar nicht, aber Petrus verschonte die Schüler zumindest mit heftigeren Regengüssen. Kurz nach 8 Uhr eröffneten die Fünft- und Sechstklässler den ganztägigen Spendenlauf.

Mit Laufkarten um den Hals flitzten einige Schüler los, während sich andere eher mit der Idee des schnellen Gehens anfreundeten. "Jeder soll sein eigenes Tempo finden", erklärte Schulleiter Frank Brück. Wer außer Puste sei, könne einfach aufhören. Brück schmunzelte, als er die Kopfhörer in den Ohren seiner Schüler sah: "Ein kleines Highlight ist wohl, dass Handys heute ausnahmsweise nicht verboten sind." Mit Musik könne man schließlich besser laufen. Vom Streckenrand aus feuerte Rita Werth ihren Enkel Robin an: "Ich unterstütze ihn natürlich mit Spenden. So lernen die Schüler soziales Engagement."

Während immer zwei Klassenstufen zusammen fleißig Runden sammelten, lauschten die anderen Schüler Vorträgen, in denen die beiden begünstigten Vereine ihre Arbeit vorstellten. Monika Weis, Gründerin des Vereins "Großes Herz für kranke Kinder", lobte das respektvolle Verhalten der Schüler: "Alle waren mucksmäuschenstill, als ich vom Schicksal der schwerkranken Kinder erzählt habe, denen wir mit unserem Verein helfen." Zehntklässlerin Chantal Bost war von den kranken Kinder und der Vereinsarbeit zutiefst berührt.

Auch Roswitha Weiß, Vorsitzende der Haiti-Kinderhilfe, freute sich über die Hände, die nach ihrem Vortrag in die Luft schossen sowie die Spendenaktion der Schüler. "Es ist für den Menschen eine Bereicherung, zu geben." Gerade das Thema Haiti sei für die Schüler der Gesamtschule besonders interessant, weil zwei gebürtige Haitianer unter den Mitschülern sind. "Der Spendenlauf ist eine tolle Sache", sagten die drei Fünftklässler Cedric Blum, Valentin Jung und Dominik Wichhaus. Nachdem sie selbst abgeliefert hatten, feuerten sie ihre Mitschüler an.

Die sportliche Bestleistung erzielte Sascha Theobald, 10. Klasse, mit 30 Runden in einer Stunde - fast 13 Kilometer. Nun müssen die einzelnen Spenden addiert werden. "Wir danken aber jetzt schon allen Spendern, Sponsoren und Helfern für ihre Unterstützung", sagte Schulleiter Brück.

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