Quartierskonzept sorgt für Diskussionen

Eppelborn · Bei der Ortsrats-Sitzung in Eppelborn ging es vor allem um das von Gemeindeverwaltung angestrebte Quartierskonzept. Beschlossen wurde, dass zunächst eine Kosten-Nutzen-Analyse und eine Bürgerbefragung erfolgen sollen.

Die umfangreiche Tagesordnung, erklärte Berthold Schmitt, Ortsvorsteher von Eppelborn, am Donnerstagabend im Rahmen der Ortsratssitzung, sei ein Zeichen dafür, dass der amtierende Ortsrat gerne vor den Kommunalwahlen im Mai noch einiges in Eppelborn anstoßen möchte. Nicht dazu gehört nach einstimmigem Beschluss das von der Gemeindeverwaltung angestrebte Quartierskonzept in Zusammenarbeit mit einem Quartiersmanager. Vorgestellt wurde das Programm, das zu 65 Prozent von der KfW gefördert wird, von Stefan Ochs. Seit gut zehn Jahren beschäftigt sich der Architekt an der HTW Saarbrücken mit dem nachhaltigen Raum.

"Wir wollen mit energetischen Quartierssanierungen nicht auf einzelne Objekte, sondern auf ein ganzes Quartier schauen", erklärte Ochs. Ausgewählt für dieses Programm wurde im Vorfeld die Ortsmitte um den Marktplatz, ein 6,4 Hektar großes Gebiet mit Leerständen und Handlungsbedarf im Bereich der energetischen Sanierung. Fester Bestandteil eines Quartierskonzepts ist die Bürgerbeteiligung, von der Analyse bis zur Handlungsstrategie. "Ohne Bürgerbeteiligung bringen diese Konzepte nichts, wir brauchen die Eigentümer mit im Boot", betonte Ochs. Insgesamt soll das Konzept 85 252 Euro kosten, neben der KfW fördert das Land das Programm mit weiteren 20 Prozent, für die Gemeinde bliebe ein Eigenanteil von 12 787 Euro. Überaus kritisch stand Andreas Feld, Fraktionssprecher der CDU, dem Konzept gegenüber, wünschte sich eine Kosten-Nutzen-Analyse. Karl-Heinz Schmitt, Fraktionssprecher der SPD sieht das Problem vor allem bei den Bürgern, die Eigentümer in diesem ausgewählten Quartier sind. Ortsvorsteher Schmitt erhofft sich durch eine Bürgerversammlung vor Beginn eine Rückmeldung aus den Reihen der Eigentümer. "Ich denke, eine Bürgerversammlung könnte kontraproduktiv sein, diese Quartierskonzepte funktionieren, in dem man die Bürger mitnimmt", erklärte Jürgen Klaumann von der Stabstelle Energie und Klimaschutz der Gemeinde. Nach der Erstellung des Konzeptes könnte, ebenfalls mit Mitteln der KfW gefördert, ein Quartiersmanager für drei Jahre die Menschen in dem Gebiet beraten, so Ochs. Einen Beschluss wollten die Ortsratsmitglieder nicht fassen, vertagten diesen Punkt mit der Bitte an die Verwaltung, eine Bürgerversammlung im Vorfeld einzuberufen.

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