Wenn in der Idylle der Schweiß fließt

Weiskirchen. Die sportliche Infrastruktur im Hochwald, gepaart mit gesunder Luft, weiß der französische Erstliga-Trainer Jean Fernandez zu schätzen. Zur Vorbereitung auf die neue Fußballsaison weilte der ehemalige Fußball-Nationalspieler schon mit dem FC Metz einige Male in der Kurgemeinde im Hochwald

Weiskirchen. Die sportliche Infrastruktur im Hochwald, gepaart mit gesunder Luft, weiß der französische Erstliga-Trainer Jean Fernandez zu schätzen. Zur Vorbereitung auf die neue Fußballsaison weilte der ehemalige Fußball-Nationalspieler schon mit dem FC Metz einige Male in der Kurgemeinde im Hochwald. Diese Woche logiert Erstligist AJ Auxerre mit 26 Spielern und vielköpfigem Trainerstab im Flair-Parkhotel Weiskirchen und erhält dort sein Rüstzeug an Kondition, Ausdauer sowie Spielverständnis für die neue Fußballsaison, die am 9. August mit einem Heimspiel gegen den FC Nantes beginnt. "Mit zwei guten Rasenplätzen in Weiskirchen und Mandern, dazu mit Schwimmbad, Kraftraum und Solarium haben wir gute Bedingungen. Dazu passt auch das Klima", sagt Co-Trainer David Carre, einziger Deutsch sprechender Akteur im Kader des französischen Fußball-Erstligisten. Von der Idylle eines Kurortes kann morgens im Weiskircher Holzbachstadion keine Rede sein. Konditionstrainer Guillaume Colin gibt zunächst den Ton an. In der rechten Hand hält er eine Stoppuhr, auf die sein Blick ständig gerichtet ist. Je nach Zeitfortschritt ertönen seine Kommandos - lautstark, versteht sich. Die einzelnen Trainingsgruppen absolvieren ihre Übungen. Einige machen Sprints, andere hüpfen über kleine Hindernisse, wieder andere laufen eine Zickzack-Strecke, die restlichen Kicker machen Dehnübungen.An der Barriere steht Cheftrainer Jean Fernandez, der mit kritischen Augen sämtliche Trainingsgruppen begutachtet. Nichts entgeht seinen strengen Blicken. Zu einem späteren Zeitpunkt des zweistündigen Trainings wird er mit seinen Schützlingen Übungen mit dem Ball ausführen lassen. In einer anderen Ecke des Spielfeldes fliegen dann gleich vier Torhüter unter Anleitung ihres eigenen Trainers Xavier Poitrinal von Torpfosten zu Torpfosten, hechten nach den Bällen, fausten sie weg oder halten sie fest in Händen. Der Trainingsschweiß fließt in Strömen, wird von Trainingshemden aufgesaugt, derweil der Holzbach unmittelbar neben dem Rasenplatz langsam dahinplätschert. Auch bei den jugendlichen Trainingskiebitzen Kai Kugel, Fabian Hübschen (D-Jugend) sowie Felix Kugel (E-Jugend) vom SV Weiskirchen ist das Interesse geweckt. "Wir wollen mal schauen, wie so richtige Profis trainieren. Das ist ganz schön anstrengend - und ganz anders als bei unserem Trainer", lassen die Jungs wissen. Auch Bürgermeister Werner Hero ist auf Stippvisite. "Für unsere Kurgemeinde sind solche Gäste eine gute Sache und beste Werbung", sagte der Verwaltungschef.Auch Torhüter Dirk Becker von der ersten Mannschaft des Hochwaldligisten ist begeistert von Spritzigkeit, Lauffreude und Ballsicherheit der Akteure. "Da könnten sich nahezu alle von unserer Truppe mal ein Beispiel nehmen", betont er scherzhaft. Aber in seiner Mannschaft sind auch keine Nationalspieler vertreten. Wohl aber bei den Gästen. Mit Benoit Pedretti haben sie einen 25-maligen französischen Nationalkicker in ihren Reihen, der aber bei der EM nicht im Kader war. Der Pole Dudka, in Österreich mit dabei, weilte auch in Weiskirchen, derweil die rumänischen Nationalspieler Tamas und Niculae sowie Grichting (Schweiz) noch in Urlaub sind.Täglich stehen bis Samstag zwei Trainingseinheiten an, dazu kommen Massagen und andere Regenerationsübungen. "Das muss sein, sonst schlägt das gute Essen von Sascha an", sagt Carre. Mit Sascha meint er Küchenchef Jakobs, dem er ein ganz dickes Lob zollen muss, wenngleich keine extravaganten Gerichte auf den Tisch kommen. Küchenchef Jakobs hält streng den vorgegebenen Ernährungsplan des Cheftrainers ein. Zum Abschluss des Gespräches mit der SZ nennt der Co-Trainer noch das Saisonziel: "In der vergangenen Saison sind wir trotz guter Vorbereitung in Weiskirchen nach sechs Niederlagen zum Auftakt Fünfzehnter geworden. Jetzt wollen wir uns unter den Top Ten behaupten." "Für unsere Kurgemeinde sind solche Gäste eine gute Sache und beste Werbung."Weiskirchens Bürgermeister Werner Hero

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