Fehlende Rudelbildung

Merzig. Viertes Spiel, vierte Niederlage - der verpatzte Saisonstart der HF Untere Saar in der Handball-Oberliga wächst sich nach der 30:36-Schlappe bei Tabellenführer SV Zweibrücken zur handfesten Krise aus. Nach ihrem Auftritt in der Höhle der "Löwen" belegen die zahnlosen "Wölfe" in der Tabelle mit 0:8 Punkten den vorletzten Platz

 Machtlos: Interims-Trainer Jens -Peter Schlingmann versuchte, das Spiel seiner Mannschaft von außen zu ordnen. Vergebens.Foto: Marco Wille

Machtlos: Interims-Trainer Jens -Peter Schlingmann versuchte, das Spiel seiner Mannschaft von außen zu ordnen. Vergebens.Foto: Marco Wille

Merzig. Viertes Spiel, vierte Niederlage - der verpatzte Saisonstart der HF Untere Saar in der Handball-Oberliga wächst sich nach der 30:36-Schlappe bei Tabellenführer SV Zweibrücken zur handfesten Krise aus. Nach ihrem Auftritt in der Höhle der "Löwen" belegen die zahnlosen "Wölfe" in der Tabelle mit 0:8 Punkten den vorletzten Platz. Schlusslicht ist die ebenfalls erfolglose HSG Nordsaar, aber vom Saarlandliga-Meister war auch nicht viel mehr zu erwarten, von den HF Untere Saar schon.Weil sich seine Hoffnungen in keinster Weise erfüllten, warf Franzel Schwindling resigniert die Brocken hin. Mit dem plötzlichen Rücktritt wollte der Ex-Trainer die völlig außer Form spielenden Handballfreunde wachrütteln. Ein drastischer Schritt, gebracht hat er offensichtlich nichts, wie Jens-Peter Schlingmann in der Ignaz-Roth-Halle nach dem Schlusspfiff ernüchtert feststellte. "In der Abwehr fehlte das Kollektiv. Wir standen zu offen und zu statisch. Vorne verzettelten wir uns wieder in Einzelaktionen und verfielen in alte Muster. Wir haben verdient verloren", seufzte der HF-Interimstrainer. Die vielen Einzelgespräche unter der Woche hätten noch nicht gefruchtet. Die Vorbereitung auf das Derby sei zwar gut, die Trainingsbeteiligung hoch gewesen. "Was uns aber fehlt, ist ein Erfolgserlebnis", sagte Schlingmann.

In Zweibrücken war Merzig von einem Sieg weit entfernt, auch wenn die Gäste mit dem Favoriten anfangs gut mithielten. Der frühe Ausfall von Mathias Bochem sorgte dann für einen Schock. Bei einer Abwehr-Aktion zog sich der HF-Defensiv-Chef einen vier Zentimeter langen Riss am Kinn zu und musste behandelt werden. Bochem kam erst in der 40. Minute wieder. In seiner Abwesenheit fehlte in der Abwehr die Zuordnung. "Wir haben uns hinten zu viele leichte Fehler erlaubt. Der Gegner hat dies genutzt, um wegzuziehen. Wir sind einfach nicht mehr herangekommen", so Schlingmann.

In der 25. Minute führte Zweibrücken 16:10, zur Pause 19:14 und verwaltete den Vorsprung bis zum Schluss. Fazit: Wölfe jagen im Rudel, aus gutem Grund. Mit Teamgeist bringen die schlauen Räuber selbst große Beutetiere zur Strecke, die sie im Alleingang niemals erlegen könnten. Anders als ihre tierischen Namensgeber lassen die Wölfe der HF Untere Saar jeglichen Teamgeist vermissen. "Einige Spieler verkennen noch immer den Ernst der Lage. Wenn wir nicht schnell eine gemeinsame Linie finden, sieht die Zukunft düster aus", warnt Schlingmann. ros

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort