Neuer "Lebensretter" wurde gleich einem Test unterzogen

Mettlach. Die Deutsche Herzwacht hat die Feuerwehr in Mettlach mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED) ausgestattet. Tim Otto und Alexander Pfabel haben den potentiellen "Lebensretter" vor der Jahreshauptübung an die Mettlacher Wehr übergeben, die dann auch gleich die Anwendung dieses mobilen Gerätes eindrucksvoll demonstrierte

Mettlach. Die Deutsche Herzwacht hat die Feuerwehr in Mettlach mit einem automatisierten externen Defibrillator (AED) ausgestattet. Tim Otto und Alexander Pfabel haben den potentiellen "Lebensretter" vor der Jahreshauptübung an die Mettlacher Wehr übergeben, die dann auch gleich die Anwendung dieses mobilen Gerätes eindrucksvoll demonstrierte. "Ein AED ist ein Gerät zur Abgabe elektrischer Impulse durch den Brustkorb eines Menschen zum Herzen hin", erklärte Tim Otto, Präsident der Deutschen Herzwacht die Funktionsweise des Gerätes. Nach seinen Worten analysiert ein eingebauter Computer dabei den Herzrhythmus des Betroffenen und entscheidet, ob eine Defibrillation notwendig ist. Audiovisuelle Anweisungen führen den Anwender durch diesen Prozess. Alexander Pfabel, Vizepräsident der Deutschen Herzwacht, betonte in Mettlach, dass durch einen AED die Überlebenschancen von Herzpatienten deutlich verbessert werden. Bereits geschulte Feuerwehrleute demonstrierten während der Übung den Einsatz des Defibrillators. Ein Feuerwehrmann "brach" während des Einsatzes zusammen und musste von seinen Kameraden wieder belebt werden. Ausgelöst durch einen Impuls der Deutschen Herzwacht und einem Pilotprojekt 2005 im Landkreis Merzig-Wadern, wurden bis Februar 2008 saarlandweit bereits alle Krankenwagen des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes mit einem AED ausgestattet. "Studien belegen", so Tim Otto, "dass Betroffene mit beobachtetem Herz-Kreislauf-Stillstand und dem Initialbefund eines Kammerflimmern im EKG zu 70 bis 90 Prozent potentiell wiederbelebbar sind und dieses Ereignis auch ohne neurologischen Schaden überleben können. Allerdings ist im akuten Falle schnelle Hilfe notwendig. Die Überlebenschance nimmt mit jeder Minute, die bis zum Einsetzen der rettenden Therapiemaßnahme vergeht, um bis zu zehn Prozent ab. Das bedeutet, dass bereits zehn Minuten nach dem Eintreten eines Herz-Kreislauf-Stillstandes kaum noch eine Überlebenschance besteht. "Bedenkt man, dass in Deutschland der Rettungsdienst durchschnittlich in 8,1 Minuten am Einsatzort eintrifft", so Alexander Pfabel, "ist eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung der Bevölkerung und rasches Reagieren des Ersthelfers erfolgsnotwendig". Ohne schnelle Erste Hilfe wird die "zweite Hilfe" kaum erfolgreich sein können. "Im akuten Fall ist schnelle Hilfe notwendig." Tim Otto

HintergrundWie funktioniert ein solches Gerät? Ein Mikroprozessor analysiert den Herzrhythmus des Betroffenen über auf dem Brustkorb aufgeklebte Elektroden. Dieser Schock wird nur bei Kammerflimmern - eine völlig unkoordinierte, elektrische Aktivität des Herzens ohne Blutauswurf - oder schneller ventrikulärer Tachykardie (lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung), bei der ebenfalls kein Blut mehr aus dem Herzen ausgeworfen werden kann, freigegeben und empfohlen. rup

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