Die Hoffnung lebt nur kurz

Merzig · Handball-Oberligist HF Merzig-Brotdorf konnte Tabellenführer Haßloch am Samstag kein Bein stellen. Der Abstiegskandidat war dem Liga-Primus zwar phasenweise ebenbürtig, ließ aber zu viele Chancen aus.

 Dorian Vallet sollte eigentlich wegen seiner Sprunggelenks-Verletzung geschont werden. Er spielte dennoch und war bester Wölfe-Torjäger. Doch auch seine sechs Treffer reichten nicht zum Sieg. Foto: Klos

Dorian Vallet sollte eigentlich wegen seiner Sprunggelenks-Verletzung geschont werden. Er spielte dennoch und war bester Wölfe-Torjäger. Doch auch seine sechs Treffer reichten nicht zum Sieg. Foto: Klos

Foto: Klos

Das Déjà-vu blieb aus: Die Fans von Handball-Oberligist HF Merzig-Brotdorf, die am Samstag im Duell mit der TSG Haßloch auf eine Wiederholung des Heimspiel-Coups vom 22. Oktober 2011 gewartet hatten, wurden enttäuscht. Der Abstiegskandidat musste sich dem Tabellenführer im Thielspark vor rund 200 Zuschauern mit 25:31 (11:17) geschlagen geben, weil er das Tor nicht traf. Wie einst beim überraschenden 35:34-Sieg boten die Wölfe den Bären phasenweise Paroli, spielten in der Abwehr nicht schlecht, schlossen vorne aber viel zu überhastet ab. Der Favorit war treffsicherer - und dies machte den Unterschied aus.

Nach 15 Minuten kippt Spiel

"Die Jungs haben am Anfang gut mitgehalten und in den letzten zwanzig Minuten gekämpft. Sie bringen diese Leistung aber nicht über 60 Minuten", stellte Trainer Marcus Simowski später ernüchtert fest. "Ich kann ihnen vorher sagen, was sie tun sollen. Die entscheidenden Schritte und Würfe müssen sie dann aber selbst tun. Doch das schaffen sie noch nicht", kritisierte er.

Nach Gabor Karaps drittem Treffer führte Merzig-Brotdorf mit 9:8 (15.). Dann aber kippte das Spiel. Der Favorit erzielte sechs Tore in Folge. Und die Gastgeber? "Wir haben viele Bälle verworfen, sind zu langsam zurückgelaufen und haben Gegenstoß-Tore kassiert", kommentierte HF-Kapitän Peter Laux die zwölfminütige Torflaute. Zur Halbzeit lag sein Team mit 11:17 hinten.

"Die sind besser, aber wir haben zu viele Fehler gemacht", meinte Jens Peter Schlingmann. Gefühlt sei es kein Sechs-Tore-Unterschied gewesen, sagte der HF-Vorsitzende zur Pause. Auch danach vergaben die Gastgeber Großchancen und lagen so in der 45. Minute mit 16:25 hinten. Andrej Kessler, der Sven Klein im HF-Tor ersetzte, verhinderte mit starken Paraden Schlimmeres. "Wir wollten doch ein gutes Ergebnis erzielen, aber dafür müsst ihr jetzt kämpfen", forderte Simowski in der letzten Auszeit und wurde endlich erhört. Sein Team holte Tor um Tor auf, und nach dem fünften Treffer von Dorian Vallet lag Merzig in der 51. Minute nur noch 22:26 zurück. Vallet sollte wegen einer Verletzung am Sprunggelenk eigentlich geschont werden. "Die Schmerzen waren fast weg, da habe ich es versucht", erklärte der Franzose, der am Saisonende zum Liga-Rivalen SV Zweibrücken wechselt.

Simowski streicht Osterpause

Zwei Minuten später verkürzte Laux per Heber sogar auf 23:27. Kurz keimte auf den Rängen Hoffnung auf, doch beim reduzierten Wölfe-Kader (Laszlo Kincses und Julius Rost fehlten verletzt) war der Saft alle. Der Drittliga-Aspirant hatte mehr Luft und steuerte einem klaren 31:25-Sieg entgegen. "Da war mehr drin, aber heute mussten wir nicht punkten. In den letzten vier Spielen müssen wir es tun", sagte Simowski, der die Osterpause gestrichen hat. In den drei spielfreien Wochen will er durchtrainieren, um das Letzte aus seinem Aufgebot herauszuholen.

Aktuell liegt Merzig auf Rang 13, drei Zähler vom ersten Nichtabstiegsplatz entfernt. Es sieht nicht gut aus, verloren ist aber noch nichts. "Es werden noch acht Punkte verteilt, und davon wollen wir möglichst viele holen", verspricht Simowski, im Endspurt noch einmal richtig Gummi zu geben.

Tore für die HF Merzig-Brotdorf: Dorian Vallet 6, Peter Laux 4, Gabor Karap 4, David Pfiffer 3, Thomas Kochann 3/1, Tamas Nemeth 2, Dennis Koppenburg 2, Sebastian Klein 1.

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