Gesellschaft für die Wasserbüffel

Püttlingen · Mehr „Leben in der Bude“ gibt es jetzt beim Beweidungsprojekt zwischen Püttlingen und Köllerbach: Drei Koniks leisten nun den Büffeln Gesellschaft. Die robusten Pferde können das ganze Jahr im Freien leben.

 Willkommen im neuen Zuhause: Die Konik-Wallache verlassen den Transporter, nun leben sie in Püttlingen. Fotos: Jenal

Willkommen im neuen Zuhause: Die Konik-Wallache verlassen den Transporter, nun leben sie in Püttlingen. Fotos: Jenal

 Das Gras im Köllertal scheint zu schmecken.

Das Gras im Köllertal scheint zu schmecken.

Die Köllertaler Wasserbüffel haben Gesellschaft bekommen: Drei Konikpferde helfen nun den fünf Büffeln, die Landschaft zwischen Püttlingen und Köllerbach von ungewolltem Bewuchs frei zu halten und für neue Tier- und Pflanzenarten attraktiv zu machen. Am Donnerstag sind die dreijährigen Wallache (kastrierte Hengste), die von mehreren Sponsoren finanziert wurden, in Püttlingen angekommen.

Die Wildpferde haben ein graues Fell mit Hängemähne und erreichen eine Widerrist-Höhe ("Schulterhöhe") von etwa 1,35 Meter. Mit dieser Pferde-Rasse hat man bei dem Beweidungsprojekt in Homburg-Beeden gute Erfahrungen gemacht - von dort kommen auch die drei Neuzugänge. "Konikpferde" sind genau genommen Ponys, auch einfach "Konik" genannt, die aus Polen stammen. So kommt auch der Name "Konik" aus dem Polnischen und bedeutet soviel wie "kleines Pferd". Die Koniks - möglicherweise Verwandte des ausgestorbenen Tarpans (eurasische Wildpferd-Rasse) - sind sehr robust, langlebig und für eine ganzjährige Freilandhaltung gut geeignet. So schilderte Roland Lambert, der die Koniks in Beeden betreut, dass sie vor allem strohiges Gras und "Heu auf dem Halm", also altes Gras aus dem Vorjahr verwerten. Konikpferde vertragen zudem feuchte und nasse Lebensräume sehr gut, sie sind also ideal geeignet für Feuchtwiesen.

Gute Arbeitstiere

In Osteuropa, insbesondere in Polen, gab es noch bis ins 19. Jahrhundert wild lebende Konik-Herden die auch gejagt wurden, wobei wohl nicht ganz geklärt ist, ob es sich um reine Wildpferde, verwilderte Hauspferde oder um eine Mischform gehandelt hat. Die domestizierten Koniks galten in der Landwirtschaft als ruhige und gute Arbeitstiere, insbesondere auch als gute Zugpferde.

Betreut werden die "Köllertaler Koniks" künftig von Elke Seimetz-Schneider und Oliver Schneider, die auf 20 Jahre Erfahrung mit Pferden in Köllerbach zurückblicken können. Offiziell vorgestellt werden die drei Wallache beim "2. Büffelfest" an Fronleichnam, 19. Juni.

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