Junger Mann stirbt bei Wohnungsbrand

Köllerbach · Ein tragischer Unglücksfall, ausgelöst durch fahrlässiges Selbstverschulden, kostete einem 28-Jährigen in Köllerbach das Leben. Der alkoholisierte Mann war mit einer Zigarette im Bett eingeschlafen. Ein Schwelbrand entstand, der Mann erstickte.

 Brandermittler der Polizei waren gestern in der Köllerbacher Schulstraße im Einsatz. Foto: Becker & Bredel

Brandermittler der Polizei waren gestern in der Köllerbacher Schulstraße im Einsatz. Foto: Becker & Bredel

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Für einen 28-jährigen Mann kam am Sonntagabend in Köllerbach jede Hilfe zu spät. Er hatte in seinem Schlafzimmer im Dachgeschoss eines Mehrfamilienhauses in der Schulstraße geschlafen, als dort ein Schwelbrand ausgebrochen war.

Für die Feuerwehr hatte es zuerst nach einem eher unspektakulären Einsatz ausgesehen. Um 18.17 Uhr war der Alarm eingegangen, nachdem eine Nachbarin etwas Rauch aus dem Dachgeschoss kommen gesehen hatte - offenbar so wenig, dass sie sich sogar fragte, ob sie die Feuerwehr womöglich unnötig alarmieren würde. Doch das war leider nicht der Fall.

Als die ersten beiden Feuerwehrmänner unter Atemschutz das Schlafzimmer der Dachwohnung betraten und eigentlich nicht mit Schlimmen rechneten, entdeckten sie den Toten auf seinem Bett, schildert Gemeindewehrführer Wolfgang Peter.

Die Todesursache war Ersticken in Folge einer Rauchgasvergiftung, hieß es gestern bei der Pressestelle der Landespolizei. Die polizeilichen Ermittlungen hatten zudem ergeben, dass der Mann "stark alkoholisiert" gewesen sei, als er mit glimmender Zigarette einschlief. Die Zigarette hatte schließlich den Schwelbrand ausgelöst. Das Feuer geht also auf "fahrlässiges Selbstverschulden" zurück. Besonders tragisch, so Georg Himbert, Sprecher der Landespolizeidirektion: In der Wohnung gab es sogar Rauchmelder, allerdings befanden sich keine Batterien in den Geräten. Der Verstorbene war dem Vernehmen nach erst vor ein paar Wochen eingezogen und lebte allein in der Wohnung.

Als die Feuerwehrmänner das Schlafzimmer betraten, flackerte der Schwelbrand durch die Sauerstoffzufuhr zwar kurz auf, war aber mit ein, zwei Sprühstrahlen sofort gelöscht, schilderte Wehrführer Peter. Vor dem Betreten des Zimmers hatte die Feuerwehr zudem einen sogenannten Rauchvorhang aus feuerfestem Material vor der Türöffnung angebracht, so dass letztlich nur das eine Schlafzimmer in dem dreigeschossigen Haus betroffen war. Entsprechend kamen auch die acht weiteren Hausbewohner nicht zu Schaden. Mit einem Lüfter wurde der Rauch aus dem Zimmer getrieben, so dass erst dann größere Qualmschwaden zu sehen waren, die aus dem Fenster kamen.

Im Einsatz waren 40 Feuerwehrleute mit sechs Fahrzeugen. Auch Püttlingens Bürgermeister Martin Speicher und Tony Bender, Brandinspekteur des Regionalverbandes Saarbrücken, waren vor Ort.

Für die beiden Feuerwehrmänner, die den Toten entdeckt hatten, sei es natürlich schon ein Schock gewesen, berichtete Wehrführer Peter. So habe man auch einen Notfallseelsorger hinzugezogen - ein Angebot des Regionalverbandes, das der Püttlinger Gemeindewehrführer sehr begrüßt und auf das man im Bedarfsfall sehr gerne zurückgreife. Wolfgang Peter weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass es auf jeden Fall richtig sei, auch bei kleinen Feuern oder bei nur geringem Verdacht auf einen möglichen Brand sofort die Feuerwehr zu alarmieren - "besser einmal zu viel als einmal zu wenig".

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