Ortsmitten im Fluss

Köllertal · Starker Dauerregen setzte am Mittwoch mehrere Straßen und Plätze im Köllertal unter Wasser und bedingten zahlreiche Einsätze der Feuerwehren und der Polizei. Menschen kamen nicht zu Schaden.

 Ein Leser brachte es auf den Punkt: In Walpershofen wurde gestern die „Ortsmitte am Bach“ zur „Ortsmitte im Fluss“. Foto: Fred Kiefer

Ein Leser brachte es auf den Punkt: In Walpershofen wurde gestern die „Ortsmitte am Bach“ zur „Ortsmitte im Fluss“. Foto: Fred Kiefer

Foto: Fred Kiefer

Heftiger Starkregen sorgte gestern für "Land unter" an mehreren Stellen im Köllertal. In Heusweiler gab es, neben Einzel-Einsätzen der Wehr, zwei Einsatzschwerpunkte, schildert Wehrführer Christian Ziegler: In Dilsburg stand der Bereich Saarbrücker Straße, Ecke Holzer Straße unter Wasser, der Wahlbach hatte im Umfeld des früheren Feuerwehrgerätehauses Keller und Garagen geflutet. In Berschweiler war die Ortsdurchfahrt überflutet, der Regen hatte zudem Erde von einem Feld gespült, so dass Wasser und Schlamm in mehrere Häuser eindringen konnten.

Etwa 80 bis 90 Heusweiler Feuerwehrleute waren im Einsatz. Um 6 Uhr rückte die Wehr zum ersten Mal aus, allein am Vormittag waren es etwa 20 bis 25 Einsätze, die in der eigens eingerichteten technischen Einsatzleitstelle im Gerätehaus Eiweiler koordiniert wurden. Am Parkplatz nahe der Schiller-Schule in Heusweiler standen vier ältere Autos unter Wasser - zwei Ford und zwei Peugeot. Die Polizei veranlasste, dass die Wagen abgeschleppt wurden und geht davon aus, dass drei der Autos nicht mehr zu retten sind, da das Wasser bis an die Sitze stand.

In Riegelsberg stand am Morgen die Hilschbacher Straße 40 Zentimeter tief unter Wasser. Im Ortsteil Walpershofen war die Ortsdurchfahrt zwischen den beiden Brücken einschließlich des neuen Platzes in der Ortsmitte überflutet, schildern Polizei und Sascha Kausch, Pressebeauftragter der Riegelsberger Feuerwehr. Wehr und THW hatten in Walpershofen etwa 45 Kräfte im Einsatz, dazu kam noch der Einsatzleitwagen der Saarbrücker Berufsfeuerwehr. Keller von zehn Häusern mussten leergepumpt werden.

Die neue Ortsmitte, so Bürgermeister Klaus Häusle, scheint - abgesehen von Verschmutzungen - nicht weiter in Mitleidenschaft gezogen. Es sieht jedenfalls so aus, als hätten die neuen Bodenplatten und die Stufen gehalten. Zwischen 11.30 und 12 Uhr war das Wasser im Köllerbach auch nicht weiter gestiegen, so dass es gerade noch unter der neuen Fußgängerbücke am Spielplatz durchfließen konnte. Die Feuerwehr vermeldete schließlich einen sinkenden Pegel, so dass der Gehweg unter der Saarbahnbrücke (Etzenhofer Straße) gegen 13.15 Uhr wieder passierbar war.

Einen speziellen Nachteil gab es allerdings doch, schildert Häusle: Ein Stromverteilerkasten der VSE sitzt tief am Fuß des Mittelpfeilers der neuen Saarbahn-Brücke, daher wurde der Strom sicherheitshalber am Vormittag abgestellt. Dadurch hatte ein Teil der Heusweiler Straße keinen Strom, wodurch natürlich auch die Pumpen nicht mehr funktionierten, die Anwohner in ihren Kellern installiert haben. Man wolle nun mit der VSE prüfen, so Häusle, ob man den Verteilerkasten auch weiter oben anbringen kann. Das letzte Hochwasser in ähnlicher Größenordnung habe es vor Ort 2006 gegeben. > Hochwassergeschehen in Püttlingen/Weiterer Bericht:

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