Mörderisches Puzzle in der Gerichtsmedizin

Homburg. Das war eine Buchpräsentation mit Seltenheitswert: Die Schriftstellerin Elke Schwab stellte am Dienstagabend ihren neuesten Krimi "Mörderisches Puzzle" im Institut für Rechtsmedizin auf dem Campus des Homburger Universitätsklinikums vor

 Im Institut für Rechtsmedizin in Homburg stellte Autorin Elke Schwab ihren neuen Krimi mit dem Titel "Mörderisches Puzzle" vor. Institutsleiter Professor Peter Schmidt begleitete die Lesung mit typischem Arbeitsgerät. Foto: Michael Schneider

Im Institut für Rechtsmedizin in Homburg stellte Autorin Elke Schwab ihren neuen Krimi mit dem Titel "Mörderisches Puzzle" vor. Institutsleiter Professor Peter Schmidt begleitete die Lesung mit typischem Arbeitsgerät. Foto: Michael Schneider

Homburg. Das war eine Buchpräsentation mit Seltenheitswert: Die Schriftstellerin Elke Schwab stellte am Dienstagabend ihren neuesten Krimi "Mörderisches Puzzle" im Institut für Rechtsmedizin auf dem Campus des Homburger Universitätsklinikums vor. Gut drei Dutzend Krimifreunde ließen sich die Gelegenheit nicht entgehen, das neue Buch in einem Ambiente kennen zu lernen, das Außenstehenden normalerweise verschlossen bleibt.Elke Schwab und Verleger Wolfgang Neumann fanden es großartig, dass sich Professor Peter Schmidt dem Ansinnen aufgeschlossen gezeigt hatte, den aktuellen Krimi in dem Gebäude vorzustellen, das gemeinhin als "die Gerichtsmedizin" bezeichnet wird. Erste Station war einer der Sektionsräume, in denen Leichen obduziert werden, um der exakten Todesursache auf die Spur zu kommen und Beweise zu sichern. Institutsleiter Professor Schmidt hatte sich für die Präsentation so angezogen, wie er jeden Tag an die Arbeit geht. Die für den nächsten Arbeitstag bereitliegenden Geräte, die Wannen und Armaturen zogen neugierige Blicke der Besucher an, denen sonst bestimmt unheimlich geworden wäre. So aber war der Sektionsraum die Kulisse für den ersten Teil der Lesung aus dem neuen Krimi, der den Titel "Mörderisches Puzzle" trägt. Das Geschehen darin ist eine Herausforderung an die ermittelnden Kommissare wie an den von ihnen hinzugezogenen Gerichtsmediziner.

Nach diesem alles andere als alltäglichen Auftakt einer Lesung zogen Autorin und Publikum in den benachbarten Seminarraum um, der mit Requisiten wie Skelett, Schädel und Lichteffekten zum Anlass passend hergerichtet war. Hier gab Elke Schwab vier weitere Einblicke in ihr neuestes Krimi-Werk. Dem Leser begegnen darin die Saarbrücker Kriminalkommissare Lukas Baccus und Theo Borg, die Spürsinn ebenso auszeichnet wie ein loses Mundwerk. Sie müssen sich mit dem Verschwinden von Chefredakteur Erwin Frisch befassen. Sie erhalten makabre Pakete, in denen sich nacheinander ein menschlicher Fuß und eine menschliche Hand finden. Angetrieben werden sie zusätzlich durch die Erkenntnis, dass der arme Kerl noch lebt, dem man das Schlimme angetan hat. Das ruft auch den Gerichtsmediziner Dr. Stemmer auf den Plan.

Der Leser erfährt, wie die Kommissare fieberhaft versuchen, das Opfer zu finden, um das Schlimmste zu verhindern, unterstützt durch den Doktor der Gerichtsmedizin. Das Geschehen spielt sich im Saarland, hauptsächlich in Saarbrücken ab. Einzig der Titel der Zeitung, deren Chefredakteur vermisst wird, ist erfunden, heißt "Neue Zeit".

Parallelen zeichnen sich ab zu den bekannten Eifel-Krimis von Jacqueline Berndorf. Das Saarland kann als Schauplatz guter Krimis genau so bekannt werden, sagten Leute, die das Duo Baccus/Borg kennen und den neuen Fall mit Spannung erwartet haben.

Krimi-Leser stellten auch Vergleiche mit anderen Krimis her, in denen ein Rechtsmediziner zur Aufklärung beiträgt. Professor Schmidt hierzu gegenüber unserer Zeitung: "Die Arbeit des saarländischen Dr. Stemmer ist detailliert und sehr gut beschrieben, aber Elke Schwab ist etwas zarter besaitet als etwa ihr bekannter Schriftstellerkollege Simon Beckett, der wirklich kein noch so gruseliges Detail auslässt."

Den allein arbeitenden Dr. Stemmer könne man sich in Homburg nicht mehr vorstellen, sagte Institutsleiter Schmidt. Hier mache sich ein Team an die Arbeit, um die Ergebnisse dann zusammenzufügen, auch bei nicht so spektakulären Aufträgen wie dem im neuen Schwab'schen Krimi.

Zur Person

Elke Schwab, Jahrgang 1964, ist gebürtige Saarländerin und lebt heute in Frankreich. Bevor sie sich ganz ihrer Autorentätigkeit zuwandte, war sie 20 Jahre im saarländischen Sozialministerium beschäftigt. Seit elf Jahren schreibt Elke Schwab, die sich anfangs mit Abenteuergeschichten beschäftigte, Kriminalromane. Sie tut dies im "Whodunit"-Stil, der den Leser mit der allmählichen Klärung von Vorgängen und mit dem Weg zum Ermitteln der Täter ins Geschehen einbezieht. Hauptfiguren ihrer neuen Krimis sind die Kommissare Baccus und Borg. Der Neueste trägt den Titel "Mörderisches Puzzle" und ist im Solibro Verlag in Münster erschienen. smi

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