Bahnlog drängte die Brunnen in den Hintergrund

Altstadt. Das Thema "Wasser in Altstadt" war Einladungsgegenstand einer Podiumsdiskussion in Altstadt am Montagabend. Die Intention des ausrichtenden Ortsrates war, mit Experten Gegenwart und Zukunft des Wassergewinnungsgebietes Beeden zu diskutieren

 Nicht die Zukunft der Altstadter Brunnen, sondern die Aktivitäten der Bahnlog auf dem Gelände des Gleisbauhofs standen die meiste Zeit im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion. Foto: Thorsten Wolf

Nicht die Zukunft der Altstadter Brunnen, sondern die Aktivitäten der Bahnlog auf dem Gelände des Gleisbauhofs standen die meiste Zeit im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion. Foto: Thorsten Wolf

Altstadt. Das Thema "Wasser in Altstadt" war Einladungsgegenstand einer Podiumsdiskussion in Altstadt am Montagabend. Die Intention des ausrichtenden Ortsrates war, mit Experten Gegenwart und Zukunft des Wassergewinnungsgebietes Beeden zu diskutieren. Dieses war vor 20 Jahren ins Gerede gekommen, nachdem nachgewiesen worden war, dass die dort gelegenen Brunnen mit Pestiziden verseucht waren. Das angekündigte Thema begleitete die von Thomas Gerber vom Saarländischen Rundfunk geleitetet Diskussion allerdings nur zu Beginn. Da schilderte Professor Jürgen Wagner, Geschäftsführer der Grundwasser- und Geoforschung GmbH in Neunkirchen, die Grundsätzlichkeiten der Wassergewinnung im Saarland und in Kirkel. Und Ludwig Becker vom Landesamt für Umwelt- und Arbeitsschutz verdeutlichte die Gründe für die damals festgestellte Belastung. Schon bald entwickelte sich dann allerdings der Betrieb des Unternehmens Bahnlog auf dem Gelände des ehemaligen Gleisbauhofs zum eigentlichen Gegenstand der Podiumsaktivitäten. So verdeutlichte Wolfgang Baumann, der von der Gemeinde beauftragte Jurist im Verfahren zur Entwidmung des Bahnlog-Geländes als Eisenbahngebiet mit Sonderstatus, den gegenwärtigen Stand des Verfahrens. Dieses solle, so Baumann, Kirkel wieder die Planungshoheit über das Areal geben. Das Fernziel: Die Überplanung des Geländes durch die Gemeinde und die Umsetzung des Landesentwicklungsplanes Umwelt, das für diesen Bereich ein Vorranggebiet Naturschutz ausweist. Joachim Götz vom BUND nutzte die Gelegenheit, die seitens seiner Organisation eingeleiteten Verfahren gegen den Betrieb von Bahnlog zu erläutern (wir berichteten). Ludwig Becker verdeutlichte die aus den ungeklärten Zuständigkeiten für das Areal Gleisbauhof heraus für sein Amt bestehenden Hindernisse, den Bahnlog-Betrieb hinsichtlich umweltrechtlicher Belange zu kontrollieren. Diese Unklarheiten in der Wahrnehmung der Aufsichtspflicht verdeutlichte auch Anwalt Wolfgang Baumann. Er sprach mit Blick auf seine Arbeiten von "einer neu erfundenen Zuständigkeitsermittlung". Dies ist die Zuständigkeitsermittlung kraft Aktenversand." Dies bedeute, dass nach dem erklärten Wechsel der Aufsichtspflicht vom Eisenbahnbundesamt zu den Landesbehörden diesen der komplette Aktensatz zu Bahnlog noch nicht vorläge und deswegen keine Entscheidungskompetenz bestünde. Die Bahnlog-Betreiber selbst konnten zu den Vorwürfen hinsichtlich der Nicht-Einhaltung von Umweltauflagen keine Stellung nehmen - sie waren nicht eingeladen worden. thw

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