Chinesische Wissenschaftler berichteten aus ihrem Land

Homburg. Es ist eine Sache, über ein fremdes Land etwas im Schulunterricht zu erfahren. Etwas ganz anders ist es, wenn man die Gelegenheit hat, sich aus erster Hand echte Eindrücke zu verschaffen - noch dazu wenn es um das Reich der Mitte, um China geht

Homburg. Es ist eine Sache, über ein fremdes Land etwas im Schulunterricht zu erfahren. Etwas ganz anders ist es, wenn man die Gelegenheit hat, sich aus erster Hand echte Eindrücke zu verschaffen - noch dazu wenn es um das Reich der Mitte, um China geht. Schüler der neunten Klasse des Homburger Saarpfalz-Gymnasiums hatten gestern Morgen die Gelegenheit, ihren erst vor kurzem abgeschlossenen Unterrichtsblock im Erdkundeunterricht über das asiatische Land im Dialog mit chinesischen Wissenschaftlern ein bisschen "außer der Reihe" zu ergänzen. Bei einem gemeinsamen Frühstück, organisiert von Erdkundelehrerin Vera Funk und Dr. Christoph Krick, Wissenschaftler der Neuro-Radiologie am Homburger Universitätsklinikum und zudem Vater einer der Schülerinnen, gab es ausreichend Möglichkeit, den chinesischen Gästen Fragen zu deren Heimatland zu stellen. Möglich gemacht hatten diesen Wissensaustausch Kricks gute Kontakte zum Internationalen Graduierten-Kolleg in Saarbrücken, der wissenschaftlichen Heimat der chinesischen Gäste. "Die Schüler, unter denen auch meine Tochter ist, haben in den zurückliegenden Wochen viel über China gelernt. Was lag da also näher, als meine Kollegen aus China zu fragen, ob sie nicht hier an der Schule einmal über ihr Land berichten wollen." Die chinesischen Wissenschaftler hatten sich sofort, so Krick, begeistert von der Idee gezeigt, dementsprechend vorbereitet, einschließlich eines Powerpoint-Vortrags, gewährten sie einen kleinen Einblick in das Leben im Reich der Mitte. Dabei überraschend: Die Offenheit, mit denen die chinesischen Gäste auch mit teils kritischen Themen umgingen, so mit der so genannten "Ein-Kind-Politik". Sirui Wang ging in ihrem kurzen Vortrag recht direkt und schon am Anfang ihrer Ausführungen auf dieses Thema ein, als sie sagte: "Ich bin ein Kind dieser Politik." Damit überraschte sie auch Vera Funk und ihre mitbetreuende Kollegin, Englischlehrerin Ute Stroh, die sich mit ihren Schülerinnen und Schülern im Vorfeld einige Gedanken darüber gemacht haben, wie mit solchen Themen in der Diskussion umgegangen werden sollte. "Ich hätte nicht gedacht, dass unsere chinesischen Gäste auf dieses Thema so konkret eingehen." So war es vor allem der recht offene Dialog, der abseits der politischen Großwetterlage den ungewöhnlichen chinesisch-deutschen Kontakt auszeichnete. thw

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort