Spaniol will sachlichen Wahlkampf

Homburg. "Wir warten jetzt erst einmal ab. Wir halten eine Entscheidung derzeit für noch zu früh." Barbara Spaniol, Fraktionssprecherin der Linken im Homburger Stadtrat, reagierte bei ihrem Besuch in unserer Redaktion sehr gelassen auf die Frage, ob die Linken einen eigenen Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) schicken werden

 Ein Schwimmbad für Homburg ist schon lange in der Diskussion. Ob eine öffentlich-private Partnerschaft gelingen könnte, bezweifelt Spaniol. Ein Bäderangebot gehöre allerdings zur Daseinsvorsorge.

Ein Schwimmbad für Homburg ist schon lange in der Diskussion. Ob eine öffentlich-private Partnerschaft gelingen könnte, bezweifelt Spaniol. Ein Bäderangebot gehöre allerdings zur Daseinsvorsorge.

Homburg. "Wir warten jetzt erst einmal ab. Wir halten eine Entscheidung derzeit für noch zu früh." Barbara Spaniol, Fraktionssprecherin der Linken im Homburger Stadtrat, reagierte bei ihrem Besuch in unserer Redaktion sehr gelassen auf die Frage, ob die Linken einen eigenen Kandidaten ins Rennen um die Nachfolge von Oberbürgermeister Karlheinz Schöner (CDU) schicken werden."Wir lassen das gegenwärtig offen stehen." Man werde aber schauen, so Spaniol, "wie sich die anderen Kandidaten inhaltlich positionieren". Gibt es da Schnittmengen? Das ist für sie eine ganz zentrale Frage. Gefragt, wann für die Linken der geeignete Zeitpunkt für die Bekanntgabe eines eigenen Kandidaten sei, äußerte Spaniol Kritik an den schon bestehenden Kandidaturen: "Man kann der Stadt, bei allen Problemen die sie hat, nicht unbedingt einen Dauerwahlkampf von eineinhalb Jahren zumuten. Das finde ich einfach nicht in Ordnung."

So wollen die Homburger Linken erst rund ein halbes Jahr vor dem Urnengang bekannt geben, ob und wer antritt. Ob sie es selbst sein könnte? Hier winkte Spaniol ab. "Ich bin Homburger Landtagsabgeordnete, stellvertretende Vorsitzende unserer Landtagsfraktion und habe nicht vor, daran etwas zu ändern. Das steht eigentlich nicht zur Diskussion."

Mit Blick auf die neu gegründete "Allianz der Vernunft" mit deren OB-Kandidaten Marc Piazolo an der Spitze sagte Spaniol, die zusammen mit der Pressesprecherin der Landtagsfraktion der Linken, Claudia Kohde-Kilsch, zum Gespräch erschienen war: "Inhaltlich gibt es da mit Sicherheit in manchen Bereichen Übereinstimmungen. So bei der Frage nach mehr Transparenz oder einer besseren Beteiligungskultur für die Bürger in der Stadt. Da ist in der Tat einiges versäumt worden in der Vergangenheit."

Unabhängig von der Antwort, ob die Linken einen eigenen Kandidaten stellen werden oder einen der anderen unterstützen, verdeutlichte Barbara Spaniol im Gespräch noch einmal die grundsätzlichen Positionen ihrer Partei, eineinhalb Jahre vor der Wahl des neuen Homburger Oberbürgermeisters. Auf der Agenda: Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Transparenz, eine kritische Haltung zur geplanten ECE-Ansiedlung und zum neuen Kombibad. "Dabei geht es uns nicht darum, etwas oder jemanden zu dämonisieren oder alles am gegenwärtigen Oberbürgermeister festzumachen. Das ist nicht unser Politikstil. Wir wollen das sachlicher machen."

Gerade mit Blick auf die Enklerplatz-Bebauung wiederholte Barbara Spaniol ihre Befürchtung, eine ECE-Ansiedlung könnte sich spürbar negativ auf den Homburger Einzelhandel in der Innenstadt auswirken. "Wir sagen ganz klar: In der geplanten Größenordnung ist das nicht gut für die Stadt."

Funktionieren könne das Ganze zudem nur, wenn es eine echte Knochenlösung mit dem Vauban-Carree/Saarpfalz-Center/Tal-Zentrum gebe. "Dann würde die ,Staubsauger-Wirkung' in Richtung Enklerplatz vermieden werden." Im gleichen Atemzug nahm sie aber auch die Homburger Kaufmannschaft in die Pflicht. "Für mich ist hier der Hauptkritikpunkt die bestehenden Öffnungszeiten. Hier muss ein neues Konzept her. Da muss sich etwas ändern." Und in Sachen Kombibad?

 Barbara Spaniol zu Gast in der Redaktion. Fotos: Thorsten Wolf/dpa

Barbara Spaniol zu Gast in der Redaktion. Fotos: Thorsten Wolf/dpa

Hier zeigte sich Spaniol alles andere als überzeugt davon, dass der eingeschlagene Weg einer öffentlich-privaten Partnerschaft der richtige sei. "Das ganze Projekt steht auf wackeligen Füßen." Gleichwohl sprach sie sich eindeutig dafür aus, dass eine Stadt wie Homburg ein entsprechendes Bäderangebot vorhalten müsse, "das gehört zur Daseinsfürsorge", betonte sie.

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