FCS bekommt die Grenzen aufgezeigt

Saarbrücken · Die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken sind gestern Nachmittag in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim merkte der FCS den Unterschied zwischen 2. Liga und der Bundesliga.

 Hoffenheims Fabienne Dongus (links) sieht sich hier FCS-Torfrau Nadine Winckler gegenüber. Die Torhüterin war gestern beste Saarbrückerin. Rechts schaut FCS-Spielerin Chiara Klein zu. Fotos: Schlichter

Hoffenheims Fabienne Dongus (links) sieht sich hier FCS-Torfrau Nadine Winckler gegenüber. Die Torhüterin war gestern beste Saarbrückerin. Rechts schaut FCS-Spielerin Chiara Klein zu. Fotos: Schlichter

Die Fußballerinnen des 1. FC Saarbrücken sind gestern erwartungsgemäß in der zweiten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Vor 250 Zuschauern im Stadion Kieselhumes verlor das Team von Trainer Taifour Diane mit 0:5 (0:2) gegen den Erstligisten TSG 1899 Hoffenheim. Dabei präsentierten sich die Saarbrückerinnen in den ersten 20 Minuten durchaus konkurrenzfähig.

In der Abtastphase wirkte die Heimmannschaft mutig und kämpferisch. Nur nach und nach taten sich die deutlichen Klassenunterschiede auf. Diese bekam man zum einen im direkten Zweikampf zu sehen - wenn beispielsweise Vanessa Skradde gegen Hoffenheims Isabella Hartig mehr oder weniger abprallte - und zum anderen in Laufduellen. Mehrmals mussten auf der linken Seite Lena Reiter oder Miriam Kiczka ihrer Gegenspielerinnen hinterherrennen.

Immer einen Schritt zu spät

"Ich hatte immer das Gefühl, dass wir einen Schritt zu spät kamen", gab Kapitän Lena Ripperger zu. Auch die sonst so souveräne Mittelfeldspielerin bekam ihre Grenzen aufgezeigt: "Die sind schon eine ganze Klasse besser gewesen. Das hat man an der Technik oder am Verschieben gemerkt. Es kam uns immer so vor, als wären die mit einer Spielerin mehr auf dem Platz gewesen."

In der 20. Minute reichte dann ein hoher Ball in den Saarbrücker Strafraum aus, damit Martina Moser zum 1:0 einschieben konnte. Sieben Minuten später war es dann die österreichische Nationalspielerin Nicole Billa, die für die 2:0-Pausenführung sorgte. Für Hoffenheim trafen außerdem Lina Bürger (77.), Silvana Chojnowski (80.) und nochmals Martina Moser (88.). Jedoch brauchte sich in den blau-schwarzen Reihen niemand zu grämen. Die Diskrepanz zwischen der Erst- und Zweitklassigkeit ist im Frauenfußball erheblich größer als bei den männlichen Kollegen. "Es ist unheimlich schwer, sich in der ersten Liga zu etablieren. Wir haben das ja auch mitgemacht", erklärte Gästetrainer Jürgen Ehrmann, dessen Team seit 2013 in der obersten Spielklasse ist. "Saarbrücken hat junge und talentierte Spielerinnen. Die werden ihren Weg gehen. Aber das geht nur Schritt für Schritt. Das bedeutet wesentlich mehr Trainingseinheiten, besonders im körperlichen Bereich."

"Sie hat toll gehalten"

Im FCS-Tor stand mit Nadine Winckler absprachegemäß die nominelle Nummer zwei anstelle von Stamm-Torhüterin Christina Ehl. Und nur der 16-jährigen Winckler war es zu verdanken, dass es beim 0:5 blieb, denn gerade in Eins-gegen-Eins-Situationen zeigte sie große Qualitäten. "Ich denke, sie bekommt in der langen Saison noch ihre Einsätze. Sie hat toll gehalten", attestierte ihr Trainer Taifour Diane, der die Leistung seines Teams nicht gut einschätzen konnte: "Es ist schwer zu sagen, dass wir zufrieden sind. Das geht bei einem 0:5 nicht. Aber Hoffenheim ist eine starke Mannschaft."

Romina Konrad gab nach ihrem Armbruch beim FCS ihr Pflichtspiel-Debüt und zeigte sofort, warum sie im Sommer geholt wurde. So erkämpfte sie viele Bälle, um diese klug zu verteilen. In Zukunft wird mit ihr im zentralen Mittelfeld zu rechnen sein. Eine ähnliche Zukunft steht auch Lena Reiter in Aussicht, die sich allerdings wesentlich schwerer mit der Körperlichkeit des Gegners tat und in der 50. Minute verletzt ausgewechselt wurde.

 FCS-Neuzugang Romina Konrad (links) zeigte bei ihrem Pflichtspiel-Debüt eine kämpferisch starke Leistung.

FCS-Neuzugang Romina Konrad (links) zeigte bei ihrem Pflichtspiel-Debüt eine kämpferisch starke Leistung.

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Auf einen BlickDie Fußballerinnen von Titelverteidiger VfL Wolfsburg , Champions-League-Sieger 1. FFC Frankfurt und Meister Bayern München stehen nach deutlichen Zweitrunden-Siegen im Achtelfinale des DFB-Pokals. Frankfurt setzte sich am Samstag mit 14:0 beim Oberligisten PSV Freiburg durch. Wolfsburg siegte beim Westfalenligisten DJK VfL Billerbeck sogar mit 19:0. Die Bayern-Frauen zogen gestern mit dem 3:0 bei Erstliga-Absteiger MSV Duisburg nach. Zweistellig mit 11:0 setzte sich auch Turbine Potsdam beim Nord-Zweitligisten Holstein Kiel durch. Die Bundesligisten SC Sand, 1. FC Köln, Werder Bremen , USV Jena und SGS Essen stehen nach Siegen ebenfalls unter den besten 16. dpa

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