Der Mann im Hintergrund

Saarbrücken · Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken will an diesem Samstag um 14 Uhr beim TSV Steinbach seinen ersten Saisonsieg einfahren. Co-Trainer Rastislav Hodul sieht gute Chancen auf einen Dreier.

 Saarbrückens Co-Trainer Rastislav Hodul bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz. Foto: Schlichter

Saarbrückens Co-Trainer Rastislav Hodul bei der Arbeit auf dem Trainingsplatz. Foto: Schlichter

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Ausgelassen tobt Rastislav Hodul mit Sohn Luka über den Rasen im FC-Sportfeld. Der neue Co-Trainer des Fußball-Regionalligisten 1. FC Saarbrücken genießt nach der Arbeit mit der Mannschaft die Zeit mit seinem dreijährigen Sprössling. "Es ist toll, hautnah zu sehen, wie er aufwächst. Ich erlebe das intensiver als damals mit meinem ersten Sohn. Der ist mittlerweile 21", erzählt der 46-jährige Fußball-Lehrer, "ich kann nirgendwo ohne meine Familie arbeiten. Sie gibt mir Kraft. Darum tut es mir auch leid, dass der Großteil meiner Familie in der Slowakei lebt."

Luka, "Rasti", Ehefrau Jarmila und der Hund der Familie wohnen derzeit in einem Saarbrücker Hotel. Die neue Heimat begeistert sie. "In Aue gab es nur zwei Jahreszeiten: Winter und Winter", scherzt Hodul: "Hier ist alles multikulturell. Hier ist Leben, die Menschen sitzen draußen und sind nett. Ich habe bislang in Ostdeutschland gearbeitet, hier ist ein ganz anderes Lebensgefühl."

Mit seinen großen Brüdern hat Hodul angefangen, Fußball zu spielen. Nach dem Abitur war klar, dass er Trainer werden wollte. "Ich habe dann an der Universität Fußball studiert", sagt Hodul, "bei uns geht das." Nach dem Studium hat er für den slowakischen Verband gearbeitet, ging 1999 nach Deutschland, wo der Mittelfeldspieler es für Sachsen Leipzig auf einige Drittliga-Einsätze brachte. Mit Ex-Bundesliga-Profi René Tretschok baute er nebenbei eine Fußballakademie auf. Seine erfolgreichste Zeit als Cheftrainer hatte er in Neustrelitz. "Wir sind in die Regionalliga aufgestiegen und haben den Pokal geholt. Eigentlich hatte ich noch drei Jahre Vertrag, aber dann kam die Anfrage aus Aue", erzählt er. Den Posten des Co-Trainers bei Falko Götz sieht er nicht als Rückschritt. "Ich hätte sicher auch in der Slowakei in der 1. Liga arbeiten können. Aber es reizt mich, etwas Neues zu lernen."

Die Zusammenarbeit mit Falko Götz ist eng. "Mir ist Vertrauen sehr wichtig. Er sieht mich als Partner, überlässt mir Dinge, ohne mich zu kontrollieren. Wir tauschen uns als Kollegen aus. Trainer, Co-Trainer, Torwarttrainer - wir sind ein Team", gibt Hodul einen Einblick in die Trainerkabine.

Das Training auf dem Platz ist eine Mischung aus notwendiger Lockerheit und konzentrierter Arbeit. "Spaß ist sehr wichtig. Ich versuche die Mannschaft da immer ein wenig zu kitzeln", sagt Hodul, schränkt aber auch ein: "Spaß ist gut, aber der Respekt muss bleiben. Wir sind alle diszipliniert, einige Abläufe müssen einfach funktionieren."

Der Ablauf des Spiels beim TSV Steinbach am Samstag um 14 Uhr sieht einen Sieg vor. Hodul: "Saarbrücken hat viel Potenzial, aber zum Erfolg braucht man neben harter Arbeit auch immer etwas Glück."

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