Neustart:1. FC Saarbrücken sucht Manager

Saarbrücken · Nach dem sportlichen Abstieg aus der 3. Fußball-Liga will sich der 1.?FC Saarbrücken neu aufstellen. Von zentraler Bedeutung ist offenbar die Verpflichtung eines Managers, der die Richtung im Verein langfristig vorgeben soll.

Der 1. FC Saarbrücken hat die sportliche Qualifikation für die 3. Fußball-Liga verpasst und muss - wenn nicht andere Vereine wegen fehlender wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit im Lizenzierungsverfahren scheitern - in der Regionalliga einen Neuanfang starten. "Die 3. Liga ist eine Pleite-Liga, in der man sich nicht lange aufhalten sollte, weil es sonst große finanzielle Probleme gibt - auch aufgrund der fehlenden Fernsehgelder. Wir wollten uns nach vier Jahren nach oben verabschieden, müssen aber jetzt in der Regionalliga einen neuen Anlauf nehmen", sagt Präsident Hartmut Ostermann, der in den letzten Tagen mit Schatzmeister Dieter Weller ein Konzept für die Neuaufstellung ausgearbeitet hat.

Es sollen "neue und schlanke Strukturen" geschaffen werden, wie Weller es ausdrückte. Ziel sei es, auf dem Platz und im Verein jeweils eine Mannschaft aufzubauen, "die in den kommenden Jahren aus der Regionalliga wieder aufsteigen soll und dann nur noch punktuell verstärkt den Angriff auf Liga 2 starten kann". Eine zentrale Funktion kommt dabei dem neuen Manager im sportlichen Bereich zu. Dessen Anforderungsprofil schaut nach Angaben von Weller und Ostermann so aus: mittleres Alter, Erfahrung im Geschäft, mit Affinität zur Region - und bereit, langfristig etwas aufzubauen. "Wir wollen diesmal nicht das Dach des Hauses vor den Fundamenten bauen", sagt Ostermann.

Die Basis und das Aushängeschild soll die erste Mannschaft werden. "Was wir haben, ist die Tradition und die Strahlkraft unserer ersten Mannschaft", sagt Weller, "sie wird dafür sorgen, dass auch in Zukunft sich Nachwuchsspieler unbedingt dem FCS anschließen wollen". Ein klares Bekenntnis zum Nachwuchsleistungszentrum gibt es nicht. "Wir wehren uns nicht dagegen", sagt Weller, "aber wer es haben will, muss es auch bezahlen können".

Die Durchlässigkeit von der A-Jugend zur 1. Mannschaft soll weiter im Vordergrund stehen. Der Schatzmeister rechnet für den Jugend- und Amateurbereich Kosten von einer Million Euro vor. "Gleiches gilt übrigens für die Frauenabteilung", sagt Weller, "wenn da jemand die erste Liga angreifen will, kann er das gerne tun. Wir wollen Strukturen schaffen, dass sich jeder in einer Art Patenschaft in einem solchen Projekt einbringen kann."

Bis der neue Sportdirektor gefunden ist, führt Trainer Fuat Kilic die Gespräche mit den Spielern - denen, die bleiben dürfen, und denen, die kommen sollen. "Ich bin optimistisch, dass wir eine schlagkräftige Truppe zusammen bekommen", sagt Kilic, der die letzten beiden Saisonspiele in Leipzig und zuhause gegen RW Erfurt dazu nutzen will, "dem ein oder anderen, der sich bislang noch nicht so präsentieren konnte, die Möglichkeit zu geben zu zeigen, dass die Spieler bereit sind, unseren Weg mitzugehen."

Ob der Weg des FCS nach oben nicht doch in der 3. Liga gestartet werden kann, entscheidet sich bis Ende Mai. Bielefeld, Dresden, Rostock, Osnabrück oder auch Unterhaching haben offenbar Probleme, die Anforderungen des DFB zu erfüllen. An der Neuausrichtung des FCS soll das allerdings nichts ändern.

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