FCS-Innenverteidiger Knipping wird in Darmstadt wieder von Beginn an spielen

Saarbrücken · In der Vorrunde war er gesetzt, verlieh dem 1. FC Saarbrücken eine gewisse Stabilität in der Abwehr. Doch plötzlich kamen neue Spieler und Tim Knipping fand sich auf der Ersatzbank wieder. In Darmstadt darf er dem FCS wieder helfen.

Der 1. FC Saarbrücken kämpft um das sportliche Überleben in der 3. Fußball- Liga. Doch bei der 0:1- Heimpleite gegen Borussia Dortmund II hat nicht jeder Spieler diesen Kampf in der notwendigen Form angenommen. Darum hatte FCS-Trainer Fuat Kilic personelle Konsequenzen angekündigt. Und darum wird am Samstag beim eminent wichtigen Spiel bei Darmstadt 98 (14 Uhr) einer wieder in die Startformation rücken, der nach dem Kaufrausch von Ex-Trainer Milan Sasic (elf Spieler holte der Kroate in der Winterpause) nicht mehr erste Wahl war: Innenverteidiger Tim Knipping.

"Habe weiter Gas gegeben"

"Er hat sich das erarbeitet", sagt Kilic, dem vor allem die Einstellung des 21-Jährigen gefällt: "Tim hat sich nie hängen lassen oder den Beleidigten gespielt." Knipping bestritt in dieser Saison immerhin 24 Einsätze für die Blau-Schwarzen und war in der wackeligen Abwehr der Vorrunde noch der stabilste Defensivspieler. Dann wurden ihm zunächst der mittlerweile wegen eines Dopingvergehens fristlos entlassene Francois Marque, später die in der Transferperiode II verpflichteten Kevin Pezzoni und Florian Ballas vor die Nase gesetzt. "Wer mich kennt, weiß, dass ich nie aufgebe", sagt Knipping, "ich habe einfach weiter Gas gegeben, wollte den Trainern zeigen, dass es ein Fehler war, anderen Spielern das Vertrauen zu schenken".

2012 war Knipping von Hessen Kassel zum FCS gekommen. "Es war anfangs schwierig, das erste Mal weg von Zuhause. Im ersten Jahr habe ich mich quasi an die Liga rangetastet. Jetzt will ich auf jeden Fall drin bleiben und sehen, was für mich noch möglich ist. Ich glaube zu 100 Prozent, dass wir es noch schaffen können. Wir würden uns damit sicher fast selbst ein Denkmal setzen." Denkmäler erinnern oft aber auch an Menschen, die längst nicht mehr da sind - auch Knippings Vertrag läuft im Sommer aus. "Ich fühle mich hier wohl", sagt er, "wenn der Verein will, kann man über alles reden". Auch - aber noch nicht heute - über die Regionalliga. Denn dagegen wollen Knipping und Co am Samstag am Böllenfalltor alles tun: "Ich bin total heiß auf dieses Spiel."

Neue Startformation

Den Platz in der Innenverteidigung räumen wird voraussichtlich Kevin Pezzoni. In Heidenheim verursachte er einen Strafstoß, gegen den BVB II gab es einen unberechtigten gegen ihn. "Kevin ist charakterlich 100 Prozent in Ordnung", sagt Kilic, "er hat sich die Schuld an dem Elfer gegeben, sich da reingesteigert und damit völlig aus dem Spiel genommen". Ob auch der Trainer ihn aus dem Spiel nimmt oder ihn mit einer anderen Aufgabe betraut, lässt Kilic offen. Bei der 0:2-Niederlage in Chemnitz zeigte Pezzoni im defensiven Mittelfeld eine ansprechende Leistung.
"Es wird weiter Veränderungen in der Startformation geben", sagt Kilic, "aber es wird kein Spieler abgestraft, weil er einmal ein schlechtes Spiel gemacht hat. In Darmstadt müssen wir die Zweikämpfe so annehmen, als wären es die letzten, die man bestreitet." Ob Stefan Reisinger das tun wird, ist fraglich. Der Stürmer musste gestern das Training wegen Rückenproblemen abbrechen.

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