3. Fußball-Liga: 1. FC Saarbrücken tritt morgen in Chemnitz an

Saarbrücken · Stürmer Marcel Ziemer verkörpert wie kaum ein anderer Spieler des 1. FC Saarbrücken den Aufschwung der letzten Wochen. Morgen um 14 Uhr ist der FCS beim direkten Konkurrenten Chemnitzer FC gefordert.

Wenn etwas "wie im Fluge" passiert, geschieht es schnell, mit einer gewissen Leichtigkeit. Vielleicht ist es ein gutes Omen, dass Fußball- Drittligist 1. FC Saarbrücken heute per Flugzeug zum wichtigen Auswärtsspiel an diesem Samstag (14 Uhr) beim Chemnitzer FC reist. "Für uns ist jedes Spiel besonders, wir wollen jedes Spiel genießen", sagt FCSTrainer Fuat Kilic, "Chemnitz steht unter Zugzwang. Die wissen, was ihnen blüht, wenn sie gegen uns verlieren." Seit Kilic das Kommando hat, ist der FCS richtig durchgestartet. Die Siege gegen Unterhaching (1:0) und Regensburg (3:2), aber auch der couragierte Auftritt bei der 1:2-Niederlage bei Spitzenreiter Heidenheim machen Mut. Das Selbstvertrauen ist zurück, und die Tore zwei und drei gegen Regensburg fielen dank einer lange vermissten spielerischen Leichtigkeit. Genau die verkörpert zur Zeit einer, dem man ab und an schon mal "Übergepäck" nachgesagt hat: Stürmer Marcel Ziemer.

"Ich fühle mich sehr befreit und richtig gut", sagt er: "Auch in meinem Privatleben habe ich jetzt den Kopf wieder klar, meine Freundin bringt mich immer wieder auf die richtige Bahn." Und die führt wieder zum Tor. Gegen Haching und Regensburg traf Ziemer selbst - es waren die Saisontreffer sechs und sieben - hinzu kam die Vorlage Nummer fünf zum Treffer von Taku Ishihara. Doch Ziemer nur an seiner Offensivleistung zu messen, wird dem 28-Jährigen nicht gerecht. Seine Kopfballstärke hilft auch der FCS-Defensive, seine läuferische und kämpferische Einstellung zieht die ganze Truppe mit. "Jede Mannschaft braucht zwei, drei Spieler, die vorneweg gehen", sagt Ziemer, "das ist bei uns zum Beispiel Torwart Timo Ochs.

Und auch ich muss und will Verantwortung tragen. Denn schließlich zählt nur eins: den Verein unten rauszubringen." 2011 kam Ziemer vom SV Wehen Wiesbaden. Sein Vertrag läuft im Sommer aus. Mit den jüngsten Leistungen hat sich Ziemer wieder ins Schaufenster gespielt. "Ich bin im besten Alter und habe hier gute Leistungen gebracht. Natürlich will man dann auch einen guten Vertrag haben", sagt Ziemer, "ich fühle mich hier sehr wohl. Der FCS ist mein erster Ansprechpartner." Der Verein hat nach SZ-Informationen schon Kontakt zu Ziemers Berater Michael Serr aufgenommen.

Zurück zur nahen Zukunft: Das Spiel gegen Chemnitz, das als 17. den ersten Nichtabstiegsplatz belegt, ist für den FCS eines von elf Endspielen, in denen noch 33 Punkte zu holen sind. "Ich sehe, wie Manuel Zeitz grätscht, welche Wege André Mandt oder Raffael Korte machen. Wir kommen über den Kampf und zeigen dann unsere spielerische Qualität", sagt Ziemer und betont: "Wir sind überzeugt, wir werden es schaffen." Ein Sieg bei den Himmelblauen, und der FCS wäre auch auf der Rückreise mit dem Bus irgendwie über den Wolken.

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