FCS-Mitgliederversammlung: Präsident gibt sich kämpferisch

Saarbrücken · Er wurde mit Spannung erwartet: Hartmut Ostermann absolvierte gestern bei der Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken seinen ersten öffentlichen Auftritt nach der Rückkehr ins Präsidentenamt.

Es war 19.57 Uhr, als Hartmut Ostermann gestern in der Saarbrücker Congresshalle zum zweiten Mal ans Rednerpult trat. Gut eine halbe Stunde nach seiner Begrüßung folgte die erste große Rede an die FCS-Familie nach seiner Rückkehr ins Präsidentenamt. Das Schweigen der etwa 550 Anwesenden auf der Mitgliederversammlung des 1. FC Saarbrücken unterstrich die große Erwartungshaltung. "Wir dürfen nichts auslassen, was getan werden kann, um die Klasse zu halten", sagte Ostermann. "Wir haben mittlerweile einen Mitbewerber im Land, die SV Elversberg. Die stehen derzeit auch noch vor uns. Aber wir stehen dazu: Der 1. FC Saarbrücken sollte im Wettbewerb der saarländischen Vereine vorne stehen. Und nicht nur im Wettbewerb mit denen."

"Wir sollten zusammenrücken"

Der 62-jährige Unternehmer redete völlig frei, ohne Manuskript.Selbst auf einen Stichwortzettel hatte er verzichtet. Und er sprach das aus, was die Anhänger hören wollten: "Wir sollten zusammenrücken und gemeinsam ein positives Bild abgeben. Auch dafür habe ich mich wieder ins Amt berufen lassen." Aussagen zum Thema Stadion überließ Ostermann anderen.

Ein eindeutiger Fingerzeig für die sportliche Zukunft des Vereins machte Ostermann schon zum Abschluss seiner einführenden Worte, als er Cheftrainer Milan Sasic überraschend ans Mikrofon rief - ein klares Signal, dass Ostermann ihm trotz der jüngsten 1:2-Pleite im Saarlandpokal in Mettlach das absolute Vertrauen schenkt. "Ich bin stolz, dass ich in dieser schweren Situation die Chance bekommen habe, mit Euch alles zum Positiven zu verändern", wendete sich der Trainer an die Anhänger. "Wir werden uns nicht entschuldigen, für das, was in Mettlach passiert ist. Eine Entschuldigung ist zu wenig. Wir arbeiten jeden Tag sehr hart, aber es ist Geduld gefragt. Wir wollen dahin kommen, wo dieser Verein hingehört und man von richtigem Profi-Fußball sprechen kann."

Ex-Präsident Paul Borgard zog ein kurzes Fazit seiner Amtszeit. "Die Nachricht, dass die große Lösung bei der Stadionfrage verworfen wurde, hat uns wie ein Keulenschlag getroffen", gab Borgard zu und fügte an: "Das war für mich persönlich sehr frustrierend. Es galt danach zu retten, was zu retten war." Mit der Gründung der Stadion-Projektgesellschaft (wir berichteten) sei man nun auf dem richtigen Weg. Das bestätigte auch Aufsichtsratschef Reinhard Klimmt. "Wir können jetzt anfangen, Planungen zu machen, die wir dann in Ausschreibungen umwandeln", so Klimmt. "Ich hoffe, dass die kommende verlängerte Sommerpause genutzt wird, mit den Arbeiten an der Haupttribüne zu beginnen."

Vize-Präsident Harald Ebertz räumte mit dem "Missverständnis" auf, er sei Sportdirektor des Vereins. "Sportdirektor war Dieter Ferner", sagte Ebertz und erklärte, nach dessen Weggang "seien die Aufgaben bei Trainer Jürgen Luginger gebündelt worden." Er habe als Ansprechpartner gedient. "Das ist nun bei Milan Sasic genauso, auch wenn jetzt meine Unterstützung nicht mehr so gebraucht wird."

19 000 Euro Überschuss

Schatzmeister Dieter Weller teilte erfreut mit, dass der FCS einen Jahresüberschuss von 19.000 Euro erwirtschaftet hat (im Vorjahr 4000 Euro). "Es ging uns, was das Eigenkapital angeht, nie besser als heute", sagte Weller und rechnete vor, dass der FCS in dieser Saison im DFB-Pokal 738.000 Euro Überschuss einstreichen konnte, hinzu kommen die Einahmen aus den sogenannten Kombi-Tickets in Höhe von rund 200.000 Euro.
Die Wahlen zum Aufsichtsrat waren bei Redaktionsschluss noch nicht abgeschlossen.

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