FCS erlebt ein desaströses Wochenende

Völklingen · Der Fußball-Regionalligist verliert sein Heimspiel gegen Hoffenheim II mit 0:2. Das war allerdings nicht die einzige Enttäuschung.

 Die Köpfe gesenkt, die Stimmung am Boden. Der FCS präsentierte sich am Samstag nicht aufstiegsreif. Foto: Schlichter

Die Köpfe gesenkt, die Stimmung am Boden. Der FCS präsentierte sich am Samstag nicht aufstiegsreif. Foto: Schlichter

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Die Vorlagen der Konkurrenz waren perfekt. Spitzenreiter Waldhof Mannheim hatte bereits am Freitag mit 0:1 in Kassel verloren, der Tabellenzweite Elversberg beim 0:2 in Steinbach Punkte gelassen. Doch Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken demonstrierte am Samstag, warum der gesamte Verein derzeit halt bestenfalls viertklassig ist.

Das Desaster-Wochenende begann bereits am Freitag, als sich FCS-Präsident Hartmut Ostermann im hauseigenen Wochenmagazin Forum zur aktuellen "Übergangssaison" äußerte und einen "Großangriff" erst für die kommende Spielzeit ankündigte. Eine Aussage zur Unzeit, aber ebenso wenig eine Ausrede für die desolate Vorstellung der Mannschaft von Trainer Dirk Lottner wie die mangelnde Unterstützung von den Rängen. Zwar waren am Samstag 2982 Besucher zum Spiel gegen die TSG Hoffenheim II ins Hermann-Neuberger-Stadion gekommen, die meisten von ihnen schwiegen aber die ersten 45 Minuten. Ein stiller Protest gegen ein angeblich unberechtigtes Stadionverbot - allerdings auch kein Signal an die Mannschaft zur bedingungslosen Aufholjagd.

Und da war noch die Spielidee von Trainer Lottner, die so absolut gar nicht aufgehen wollte. Lottner riss die beim 3:0 gegen Walldorf so gut funktionierende Dreierkette auseinander. Ivan Sachanenko rutschte ins Team, Daniel Döringer dafür ins Mittelfeld auf die Position des gesperrten Manuel Zeitz. Döringer spielte zwar engagiert, ist an der Stelle aber fußballerisch deutlich unterbewaffnet.

Als Ersatz für den ebenfalls gesperrten Torjäger Patrick Schmidt bekam Neuzugang Felitciano Zschusschen den Vorzug vor Kevin Behrens. Ein Schuss in den Ofen, denn der Niederländer wirkte über 90 Minuten wie ein Fremdkörper im FCS-Spiel. Die körperliche Präsenz des zur Pause eingewechselten Behrens hätte vielleicht von Beginn an geholfen. Unverständlich auch, warum Neuzugang Tammo Harder 72 Minuten auf der Bank schmoren musste und Marwin Studtrucker - gegen Walldorf schon mit Licht und Schatten, gegen Hoffenheim ein Totalausfall - spielen durfte. Eine Offensiv-Waffe aus der 3. Liga auszuleihen, dann aber nur als Einwechselspieler einsetzen, wirft Fragen auf. "Woran es gelegen hat, ist schwer zu sagen. Es war ein ernüchternder und enttäuschender Nachmittag", sagte Lottner nach der gruseligen Partie: "Wir waren von der ersten Sekunde an langsamer als die Hoffenheimer."

Die gingen nach 42 Minuten durch Prince Osei Owusu in Führung. Dabei hatte der FCS Einwurf, gab den Ball aber unnötig her. Das Zweikampfverhalten anschließend war dilettantisch, Owusu erzielte am Ende der Fehlerkette dann ohne Problem das 1:0. Noch schlimmer das 2:0 (71.). Dennis Geiger spielte einen Eckball flach in die Mitte, vorbei an Freund und Feind direkt ins Tor. "Ich sehe da natürlich schlecht aus", räumte Torwart Ricco Cymer ein, sein Trainer war bedient: "So was habe ich selten gesehen."

Der FCS hatte in 90 Minuten nicht eine einzige hundertprozentige Torchance und nur einen richtig guten Angriff. Nach 13 Minuten kombinierten sich Mario Müller, der nur eine Halbzeit lang akzeptable Markus Mendler und Marco Holz schnell zum TSG-Strafraum, aber Zschusschen fehlte der letzte Schritt zum gelungenen Abschluss. Alle weiteren Offensivbemühungen des FCS stellten die Gäste nicht vor Probleme. Hoffenheim hätte am Ende sogar höher gewinnen müssen. "Wir haben um die Gegentore gebettelt", sagte Müller, neben Holz einziger Blau-Schwarzer in Normalform, "wenn du dann so ein 0:2 bekommst, weißt du, dass an so einem Tag alles gegen dich läuft."

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