Als Spitzenreiter an die Kaiserlinde

Völklingen · Der 1. FC Saarbrücken hat die Tabellenführung in der Regionalliga Südwest zurückerobert. Der Sieg gegen Mit-Konkurrent Waldhof Mannheim vor 4000 Zuschauern in Völklingen hätte höher ausfallen können.

 Auf den Rängen in Völklingen ging es bunt zu – und vor allem schön friedlich. Foto: Schlichter

Auf den Rängen in Völklingen ging es bunt zu – und vor allem schön friedlich. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken reist am kommenden Samstag als Spitzenreiter zum Duell mit dem Aufstiegs-Aspiranten SV Elversberg . Der FCS schob sich mit einem hochverdienten 1:0 (1:0) am Samstag über Waldhof Mannheim vorbei am Lokalrivalen von der Kaiserlinde auf Platz eins der Tabelle. "Von nun an wird es leichter. Wir spielen ja nur noch gegen Mannschaften, die hinter uns stehen", scherzte der bestens aufgelegte FCS-Trainer Dirk Lottner, der dann aber erklärte, warum seine Mannschaft noch kein Spitzenteam ist: "Wir arbeiten daran, das zu werden. Wir haben immer wieder Phasen, wo wir noch keine Spitzenmannschaft sind. Es wäre heute möglich gewesen, das zweite, dritte oder gar vierte Tor zu erzielen."

Die Chancenverwertung war - wieder einmal - der einzige echte Makel an einer ganz starken Mannschaftsleistung. "Das ist schon die ganze Saison leider so. Wir müssen den Sack auch mal früher zumachen", ärgerte sich Kapitän Manuel Zeitz über die Schwäche, betonte aber auch gleich die Stärke der Blau-Schwarzen: "Die Mentalität zeichnet uns einfach aus. Es gelingt uns immer, zu rennen und zu kämpfen, wenn es nicht so läuft."

Der FCS, mit beeindruckender Präsenz in den Zweikämpfen, brauchte eine Standardsituation zum Führungstreffer. Einen Freistoß von Mario Müller köpfte Patrick Schmidt zum 1:0 (36. Minute) ein. Saisontreffer Nummer zehn war für Schmidt "nur eine Randnotiz". Aus einem guten Team ragte diesmal Marco Holz heraus. "Seine Ruhe ist enorm wichtig für uns", lobte Trainer Lottner, "selbst unter Bedrängnis dreht er sich aus der Situation und spielt einen guten Pass."

Über dieses schnelle Umschalt- und Pass-Spiel kam der FCS zu einem halben Dutzend guter Möglichkeiten. Die größte vergab Holz nach knapp einer Stunde. Alexandre Mendy schickte Marwin Studtrucker zur Grundlinie. Der Ex-Essener legte den Ball ab auf Holz , der aus zehn Metern mit der Innenseite neben das Tor schoss. "Es war ein super Pass, ich treffe den Ball auch richtig, aber er geht halt vorbei. Das war Pech", ärgerte sich Holz , "in so einem Spiel wäre es halt gut, wenn du mit einem zweiten Tor die Nerven beruhigst. Aber wir haben hinten so gut wie gar nichts zugelassen." Die beste Chance der Gäste war ein Querschläger von FCS-Innenverteidiger Alexander Hahn, der auf der Latte landete (19.).

Gästetrainer Gerd Dais zeigte sich als fairer Sportsmann. Kein Jammern über das Fehlen von sechs Stammspielern, stattdessen Respekt vor der Leistung des Gegners: "Wir wollten den FCS ärgern, das ist uns nicht gelungen." Daran wird sich nun die SVE versuchen. Beim FCS kann man dem Derby gelassen entgegensehen. "Jetzt darf man den Moment genießen und auch mal zwei Bier trinken", sagte Lottner, "ab Dienstag konzentrieren wir uns dann auf die nächste Aufgabe."

Zum Thema:

 Marco Holz ragte aus einer guten FCS-Mannschaft noch ein wenig heraus. Foto: Schlichter

Marco Holz ragte aus einer guten FCS-Mannschaft noch ein wenig heraus. Foto: Schlichter

Foto: Schlichter

Am Rande 4070 Zuschauer im Völklinger Hermann-Neuberger-Stadion erlebten am Samstag ein packendes Südwestderby. Die Fans des 1. FC Saarbrücken zeigten mit einer sehenswerten Choreografie, dass man auch ohne Pyrotechnik Stimmung machen kann. Auch die 800 Mannheimer Fans unterstützten ihre Mannschaft stimmgewaltig. Zu den im Vorfeld befürchteten Ausschreitungen kam es dabei nicht. "Der Verein hat seine Hausaufgaben gemacht", lobte Polizei-Einsatzleiter Eric Schweizer die verstärkten Sicherungsmaßnahmen im Stadion, "die polizeilichen Maßnahmen im Umfeld sind aufgegangen." 500 Beamte erlebten einen ruhigen Nachmittag. Nur bei der Abreise der Gäste kam es am Bahnhof zu einem kurzen Handgemenge. cor

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort