Der 1. FC Saarbrücken hat die Tabellenführung der Fußball-Regionalliga Südwest zurückerobert. Die Mannschaft siegte am Freitag im Moselstadion vor 5200 Zuschauern gegen Eintracht Trier mit 2:0 (1:0). "Es war eine fantastische Kulisse", freute sich FCS-Trainer Fuat Kilic über 2500 mitgereiste Anhänger und deren Unterstützung: "Jetzt freuen wir uns auf das Topspiel gegen Kickers Offenbach ."

Dieses findet am kommenden Freitag im Saarbrücker Ludwigspark statt (19 Uhr). Da Offenbach seine Heimpartie des zwölften Spieltags gegen Waldhof Mannheim erst am 19. Oktober austrägt, werden die Kickers an diesem Wochenende keine Chance mehr haben, wieder am FCS vorbeizuziehen. Somit bleibt der FCS zumindest bis Freitag vorne.

Die erste Halbzeit in Trier bot fußballerische Magerkost. Triers saarländischer Trainer Peter Rubeck hatte seiner Mannschaft offenbar mitgegeben, die Gäste in möglichst viele Zweikämpfe zu verwickeln. Der FCS hatte viel zu wenig Tempo in seinen Aktionen, um die technische Überlegenheit seiner Einzelspieler ausspielen zu können. Irgendwie hatten sich alle schon mit dem torlosen Unentschieden zur Pause angefreundet, als der FCS einen Gang hochschaltete. Matthew Taylor eroberte im Mittelfeld den Ball, drang in den Strafraum ein und wurde dort vom Ex-Saarbrücker Christoph Bucher zu Fall gebracht. Weil sich daraus aber eine Möglichkeit für Sven Sökler ergab, ließ Schiedsrichter Marcel Beck weiterspielen. Sökler scheiterte dann an Schlussmann Jerome Reisacher (45. Minute).

In der Nachspielspielzeit machte es Dennis Döringer besser: Nach einem Freistoß von Sökler segelte der Ball durch den Strafraum, der Neuzugang aus Wehen brauchte nur noch den Fuß hinzuhalten. Sein erster Treffer für den FCS war für den 23-Jährigen eine Erlösung: "Das war Balsam auf die Seele. Ich war so lange verletzt. Da gingen mir die letzten 16 Monate innerhalb von Sekunden durch den Kopf."

Im zweiten Abschnitt musste der FCS eine Schrecksekunde überstehen. Nach einer Ecke von Ajdin Zeric stand Lukas Puttmann frei, scheiterte aber an Torwart David Hohs. Für die Entscheidung sorgte Sökler mit einem Geniestreich. "Ich habe gesehen, dass der Torwart zwei Schritte rausmacht", sagte Sökler, der den Ball dann aus 25 Metern über Reisacher hinweg zum 2:0 ins Netz schlenzte (86.).

Das Südwest-Derby wird für beide Vereine übrigens noch ein finanziell ungenehmes Nachspiel haben. In den Blöcken beider Fanlager wurde massiv Pyrotechnik gezündet. Der DFB wird diese Vorfälle mit Strafen belegen.