Bliesen träumt von ganz neuen Möglichkeiten

St Wendel · Der Volleyball-Drittligist freut sich über den Klassenverbleib und eine neue Heimspielstätte in St. Wendel, die 15,7 Millionen Euro kostet.

 Es ist vollbracht: Die Bliesener Spieler feiern nach dem Sieg gegen Radolfzell den Klassenverbleib. Das Sportzentrum St. Wendel platzte beim letzten Saisonspiel am vergangenen Samstag aus allen Nähten. Knapp 700 Zuschauer wollten die Drittliga-Partie sehen. Foto: B & K

Es ist vollbracht: Die Bliesener Spieler feiern nach dem Sieg gegen Radolfzell den Klassenverbleib. Das Sportzentrum St. Wendel platzte beim letzten Saisonspiel am vergangenen Samstag aus allen Nähten. Knapp 700 Zuschauer wollten die Drittliga-Partie sehen. Foto: B & K

Foto: B & K

Das Sportzentrum in St. Wendel platzte am Samstag aus allen Nähten. Knapp 700 Zuschauer waren zum letzten Saisonspiel des Volleyball-Drittligisten TV Bliesen gekommen. Für alle reichte der Platz auf der Tribüne nicht. Obwohl etwa 100 zusätzliche Stühle hinter einer Ecke des Feldes aufgebaut wurden, blieb für einige Besucher nur ein Stehplatz. Die TV-Fans in der Halle sahen einen 3:1-Sieg ihrer Mannschaft gegen die Untersee Volleys Radolfzell. Dadurch beseitigte Bliesen letzte Zweifel am Klassenverbleib. "Wir haben uns die Saison alle anders vorgestellt. Aber wir sind froh, dass wir zumindest noch für einen versöhnlichen Abschluss gesorgt haben", sagt Kapitän Max Jungmann.

Der TV Bliesen wollte um den Aufstieg in die 2. Liga mitspielen. Stattdessen befand sich der Club nach der Hinrunde im Abstiegskampf. Trotzdem kamen die Fans in Scharen. Bliesen hat in Liga drei einen höheren Zuschauerschnitt als fast alle Zweitligisten. Da wird es auf den Bänken im Sportzentrum schon einmal eng. In drei Jahren soll es diese Platzprobleme nicht mehr geben. Im Jahr 2020 soll in St. Wendel eine neue Halle fertiggestellt sein. Sie entsteht oberhalb des Sportzentrums. Auf ihren Rängen sollen bis zu 1300 Zuschauer Platz finden.

Kosten wird das Projekt voraussichtlich 15,7 Millionen Euro. Finanziert wird es von der Stadt St. Wendel, dem Ministerium für Inneres und Sport, dem Landkreis und der Sportplanungskommission. Vom Innenministerium gab es fünf Millionen Euro, vom Landkreis 3,14 Millionen Euro.

In einer Pressemitteilung bezeichnet die Stadt den Bau der Halle als "eines der größten Infrastrukturprojekte im Saarland". Weiter heißt es: "Die Halle wird eine kompakte und saarlandweit einmalige Sportinfrastruktur mit landesweit nutzbaren Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten schaffen." Bürgermeister Peter Klär sagt: "Das Projekt ist eine großartige Investition in die Zukunft unserer Kinder, unserer Vereine und in St. Wendel als Schulstandort und Sportstadt." Landrat Udo Recktenwald ergänzt: "Das jetzige Sportzentrum ist in die Jahre gekommen. Es ist energetisch, vom Raumangebot und vom sanitären Bereich nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Wir brauchen eine moderne Halle."

Neben Sportvereinen wie dem TV Bliesen, der ab Sommer männlicher Leistungsstützpunkt des Saarländischen Volleyball-Verbandes ist, sollen fünf weiterführende Schulen die neue Halle nutzen. Daneben könnten dort Veranstaltungen stattfinden. "Alles, was im Hallensport möglich ist, kann dort durchgeführt werden", sagt Recktenwald: "Veranstaltungen wie das Tischtennis-Masters, das wir schon einmal in St. Wendel hatten, könnten beispielsweise dort stattfinden."

Das Tischtennis-Masters fand von 2012 bis 2015 in St. Wendel statt. Dann entschied sich der Veranstalter gegen die Kreisstadt als Austragungsort. Eine moderne Halle könnte ein Argument für eine Rückkehr sein. Denkbar wäre auch, dass im neuen Sportzentrum Veranstaltungen wie die Bitburger Open im Badminton oder das Frauen-Masters im Fußball ausgetragen werden.

Auch die Volleyball-Spieler des TV Bliesen wollen von der neuen Halle profitieren: "Wenn es uns gelingt, die Begeisterung der vergangenen Jahre bis zur Fertigstellung der neuen Halle zu halten, dann haben wir dort ganz neue Möglichkeiten", erklärt Trainer Gerd Rauch. Für den 50-Jährigen war das Saisonfinale gegen Radolfzell das letzte Spiel auf der Trainerbank. Rauch war dorthin interimsmäßig nach der Trennung von Peter Lember im vergangenen Dezember zurückgekehrt. Nun soll ein neuer Trainer her. "Bis Ende April wollen wir einen gefunden haben", erklärt Rauch.

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